Das Projekt „6K United“ hat es sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen für das Singen zu begeistern – indem es mehrere Tausend von ihnen zusammenbringt, um gemeinsam Musik zu machen und zu singen – der wohl größte Kinderchor Deutschlands. Keine einfache Aufgabe hinsichtlich der Beschallung, aber die Melodus GmbH (in Gestalt von Tobias Berlet und Oliver Tschotow) hat sich der Sache angenommen.
Ein imposantes Bild: Die Ränge rund um die Bühne in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin sind gefüllt mit einigen Tausend Sängerinnen und Sängern, die eine eindrucksvolle Kulisse bilden für die Band, die darauf spielt.
Nicht weniger eindrucksvoll ist das Beschallungssystem, bestehend aus Material des spanischen Herstellers DAS Audio, bereit gestellt von TSL Production: Denn neben den beiden Main Hangs für die Publikumsbeschallung, bestehend aus DAS Audio LARA 80, wird auch der gesamt Chor mittels geflogener Line Arrays mit Audiosignalen versorgt, ergänzt durch einige Doppel-6,5-Zöller vom Typ „Event 26“. Da kommt dann einiges zusammen, da es sich letztlich um eine 360°-Beschallung handelt, in deren Mitte sich die Bühne befindet.
Laut Olli Tschotow von Melodus, der für den FoH-Sound zuständig ist, sind mit diesem System Beschallungsentferungen bis zu 80 Metern möglich, und das bei einem Level Drop von lediglich 2dB. Die kardioide Bauweise der Systeme sorgt für ordentlich Headroom und Klarheit, so Tschotow weiter.
Mischpult-Positionen
Auch Mischpulte sind bei dieser Produktion einige vertreten, allesamt von Yamaha: Neben der Konsole am FoH gibt es noch zwei weitere: Das klassische Monitoring-Pult stage left, sowie ein weiteres Pult, an dem Tobias Berlet, Tschotows Partner bei Melodus, den Chor-Submix erstellt.
Berlet arbeitet dabei in einem Raum tief in den Katakomben der Arena und ist akustisch komplett getrennt vom Geschehen. Er liefert eine Summe mit den Chorsignalen an den FoH, so dass sich Oli ganz auf den FoH-Mix konzentrieren kann.
Christian Gubalke am Montitorpult erläutert im Video genauer, welche Signale er von wo bekommt und warum auch Tobias Berlet die Möglichkeit hat, die Lautstärke der Line Arrays zu beeinflußen, die den Chor beschallen.
Mikrofonierung
Hier arbeitet die Crew laut Tobias Berlet mit einer Vielzahl von Mikrofonen, das Rückgrat ist allerdings das KM184 von Neumann. Ergänzt wird der Klassisker durch sieben Richtmikrofone.
Was sofort als ungewöhnlich ins Auge sticht, sind die Parabolspiegel aus Plexiglas, mit denen die Crew bei dieser Produktion erstaunliche Ergebnisse erzielt. Um die rund 50 Funkstrecken für die Bühnenmikrofone und das In-Ear-Monitoring kümmert sich Ingrid Kreutzer.
Mischpulte: Kein zusätzliches Outboard nötig
Olli Tschotow ist bei Mischpulten nicht auf eine bestimmte Marke festgelet, aber an den Pulten von Yamaha schätzt er, dass er nicht auf zusätzliches Outboard-Gear angewiesen ist. Der Hauptgrund allerdings, warum ausschließlich Rivage-Pulte zum Einsatz kommen, ist das Danse-Plugin, mit dem sich Raumeinflüße auf die große Menge an Mikrofonen reduzieren lassen.
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