Reichstag mit Forderungen überzogen

Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag, 10.2., den Reichstag in Berlin zur Projektionsfläche ihrer Forderungen und Hilferufe gemacht.

Die Aktion wäre wohl von der Öffentlichkeit relativ unbemerkt geblieben, aber dank einer gemeinsamen Pressemitteilung der Initiative der Veranstaltungswirtschaft (IVW e.V.) und des Deutschen Eventverbands haben einige überregionale Medien in Deutschland das Thema aufgegriffen und berichten darüber.

Borhen Azzouz, Vorstandsvorsitzender des deutschen Eventverbands: „ Vor den Bundestagswahlen haben Bundespolitiker auf den Großdemonstrationen  der Veranstaltungsbranche vor dem Brandenburger Tor auf der Bühne gestanden und uns ihren Einsatz für die Branche und deren Menschen versprochen. Heute, nach den Wahlen, sind einige dieser Politiker Bundesminister und müssen ihren Worten Taten folgen lassen.”

Planungssicherheit hat Priorität

Um der Veranstaltungswirtschaft eine Perspektive zu geben, ist eine verlässliche Planungssicherheit unabdingbar. 
Aus Sicht der Branchenvertreter funktioniert das nur wenn die Staatshilfen sechs Monate über die Aufhebung der letzten Coronabeschränkungen hinaus gehen.
Denn erst wenn es keine Beschränkungen mehr gibt, können Veranstaltungen sicher geplant werden. Und Planungsphasen von einem halben Jahr sind im professionellen Bereich keine Seltenheit.

„Wenn Herr Heil und Herr Habeck verlängerte Unterstützung verkünden, könnte man denken, dann ist ja allen geholfen, dass Hilfen in der letzten Zeit massiv gekürzt wurden erfährt niemand. Ein verständliches Beispiel ist der geschlossene Club, woher soll dieser noch Sozialabgaben der Mitarbeiter erwirtschaften? Daher können wir Aktionen wie letzte Nacht nur befürworten.“ äußert sich Thorsten Meyer, 1. Vorsitzender der Initiative der Veranstaltungswirtschaft.

Beide Branchenvertreter fordern Gespräche auf Augenhöhe, um branchenspezifische und gangbare Lösungen gemeinsam zu erarbeiten.

Zeichen für Zerrissenheit

Die Aktion reiht sich ein in eine Vielzahl von Protestaktionen, die seit Beginn der Pandemie durchgeführt haben, wie etwa die Night of Light 2020. Dieses breite Spektrum an Protest ist leider auch ein Zeichen für die Zerrissenheit der Branche, mit einer inzwischen kaum noch zu überblickenden Zahl an (wie in diesem Fall) Unbekannten, Initiativen und Verbänden, die sich nach Kräften um die Rettung der Branche bemühen.

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