Seit ihrem Superhit „Kayleigh“ genießt Marillion auch in Deutschland Kultstatus. Inzwischen kann die britische Artrock-Band auf 20 Studioalben und eine Reihe von Top-40-Hits zurückblicken.
Seit 21 Jahren veranstaltet man alle zwei Jahre eine zwei- bis dreitägige „Marillion Convention“, ein Fan-Event mit besonderen Live-Auftritten und weiteren Aktivitäten. Für die diesjährige „Convention Tour“ setzte Lichtdesigner Yenz Nyholm fast 100 Robe Moving Lights ein: 31 Robe ESPRITE, 22 LEDBeam 150, 16 MegaPointe und 30 Spiider LED Wash-Beams.
Für die Fan Conventions, die in Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland, Italien und Kanada stattfanden, gab es in diesem Jahr ein komplett neues Lichtdesign – sehr zur Freude von Nyholm. Technischer Dienstleister für die Show im Berliner Tempodrom war der Leipziger Verleiher Konteg. Marillion nutzen die Conventions als Chance, eine größere und aufwändiger produzierte Show zu veranstalten, die vom Bühnen- und Produktdesign perfekt zu ihrer Musik passt und im Rahmen einer „normalen“ Tournee nicht möglich wäre.
LED-Wand im Zentrum
Während die Band in den letzten fünf Jahren komplett auf Videowände verzichtet hatte, gab es diesmal wieder eine zentrale LED-Wand, auf deren Basis Nyholm sein Lichtdesign entwarf. Bei der Wahl der Lichtelemente stand hierbei vor allem die Leistung im Vordergrund. „Wenn es irgendwie zum Design passt, setze ich zuerst Robe MegaPointe ein – sie sind ein Must-Have und stehen bei mir eigentlich immer irgendwo auf dem Plan“, erläutert der Lichtdesigner.
Bei der Show in Berlin hing die Hälfte der MegaPointe an der hinteren Traverse und die anderen acht waren auf dem Boden positioniert. Sie wurden für alle starken Beams, schnellen Bewegungen und besonders auffälligen Effekte eingesetzt, so etwa einige spektakuläre Spiegelkugel-Effekte, die mit der Zeit immer häufiger im Set vorkamen: „MegaPointe sehen in Kombination mit Spiegelkugeln einfach umwerfend aus“, begründet Nyholm den Einsatz. „Nur acht MegaPointe und mehrere Spiegelkugeln schaffen eine riesige Bandbreite an Looks und passen somit perfekt zur enormen Dynamik eines Marillion-Sets.“
Robe LEDBeam 150: Von Club bis Stadion Show
Auch die LEDBeam 150 lobt der Lichtdesigner: „Sie sind brillant: klein, leicht und extrem leistungsstark.“ Die Gewichtsersparnis war ein zusätzlicher Bonus für einige Gigs, bei denen nur ein Ground Support verfügbar war, was in Berlin jedoch nicht der Fall war.
In Berlin wurden die LEDBeam 150 für die Publikumsbeleuchtung eingesetzt und waren deshalb an der vorderen Traverse angebracht. Von dort aus tauchten sie nicht nur das Publikum in Licht, sondern beleuchteten auch die Band mit schönen, engen Beams und wurden von Nyholm sogar teilweise als Key Lights eingesetzt: „Sie sind einfach so vielseitig! Meine gesamten Designs haben seit der Pandemie mit einem Case von acht LEDBeam 150 begonnen, egal, ob es sich um eine ‚Bus mit Anhänger-Tour‘ oder eine Stadion-Show gehandelt hat. Die Lampen passen zu einfach jeder Show und jedem Budget.“
Die 31 ESPRITE bildeten das zentrale Element des Lichtdesigners und sind aufgrund der vielen Funktionen wie Helligkeit, Klarheit und Mid-Air-Effekten zu seiner ersten Wahl geworden: „Jedes Feature trifft es auf den Punkt!“ Während nicht an allen Orten der Tour die gesamte Menge verfügbar war, konnte er in Berlin alle geforderten 31 ESPRITE einsetzen, 19 auf den Overhead-Traversen verteilt und weitere 12 auf dem Boden. Sie sorgten für das gesamte Basislicht der Show. Nach einer längeren Wartezeit hatte Yenz Nyholm im Rahmen der Convention-Tour das erste Mal die Möglichkeit, die ESPRITE mit der TE-Technologie (TRANSFERABLE ENGINE) von Robe einzusetzen und wird dies laut eigener Aussage künftig mit Sicherheit wiederholen.
ESPRITE als Arbeitstier
Für Nyholm sind die ESPRITE grundsolide und zuverlässig, und er schätzt vor allem die Gleichmäßigkeit der Farbmischung, die Goboauswahl, die Geschwindigkeit und die Beweglichkeit. Spiider sind weitere Moving Lights, die er aufgrund ihrer Vielseitigkeit gern bei Festivals im Rigg einsetzt. In letzter Zeit hat der Designer auch damit begonnen, RoboSpots in Verbindung mit BMFL WashBeam einzusetzen, in der Regel drei Systeme für die jeweils wichtigsten Künstler auf der Bühne.
Da Nyholm persönlich die Musik von Marillion mag, macht es ihm besonders Spaß, die verschiedenen musikalischen Level lichttechnisch bestmöglich zu unterstützen und die Zuschauer mit fantastischen Looks mit einer einzigen Lichtquelle (bei stimmungsvollen Soli) bis hin zu klassischen Arena-Rockszenen zu begeistern.
Programmiert und gesteuert wurden die Shows der Convention Tour mit einer Avolites Titan Mobile Konsole. Hier bestand eine der Herausforderungen darin, die Beleuchtung für 55 bis 60 Songs zu programmieren, da jede Live-Show einer Convention einzigartig ist und immer ein anderes Set gespielt wird.