Meyer Sound am Broadway – Komplett neues System für „Mr. Saturday Night“

Der mit dem Tony Award ausgezeichnete Sounddesigner Kai Harada entwickelte ein passgenaues Meyer Sound System mit insgesamt 90 Meyer Sound Lautsprechern.

Ende April feierte Mr. Saturday Night mit Billy Crystal in der Hauptrolle Premiere am Broadway. Das Musical ist eine Adaption des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1992 und erhielt bereits begeisterte Kritiken. Da Crystals Musikeinlagen aus vielen kurzen und schnellen Parts bestehen, müssen diese klar und deutlich fürs Publikum hörbar sein. Das Musical wird im Nederlander Theater aufgeführt, welches 1.232 Plätze bietet. Der mit dem Tony Award ausgezeichnete Sounddesigner Kai Harada entwickelte hierfür ein passgenaues System mit insgesamt 90 Meyer Sound Lautsprechern.

Harada war bereits mit der Raumakustik des Nederlander Theaters vertraut, da dort auch Million Dollar Quartet (MDQ) aufgeführt wurde, das die Kritiker im Jahr 2010/11 begeisterte und welches Haradas Aufstieg zu einem der erfolgreichsten Broadway-Sounddesigner einleitete.

Systemdesign bei Null angefangen

„Das Meyer Sound System für MDQ funktionierte in diesem Raum schon sehr gut, aber für das neue Design habe ich im Grunde genommen bei Null angefangen“, sagt Harada. „Da das Musical einen ganz anderen Stil hat, brauchten wir ein neues Soundkonzept. Außerdem wurde vor kurzem der Orchesterbereich verändert, so dass ich ganz von vorne anfangen wollte. Ganz zu schweigen davon, dass wir jetzt die Ventilatoren der Klimaanlage ständig auf Hochtouren laufen lassen, um die Hygienevorschriften einzuhalten. Und ich wollte auch unbedingt die Vorteile der neueren Meyer Sound Produkte wie LINA und ULTRA-X40 nutzen.“

Die drei Front Arrays bestehen aus jeweils sieben LEOPARD Line-Array-Lautsprechern auf der linken und rechten Seite der Bühne sowie aus einem Center Cluster mit fünf LINAs, die den vorderen Orchesterbereich beschallen.

„Ich mag die Linearität der LINAs wirklich sehr, und sie sind sehr präzise in ihrer Coverage“, bemerkt Harada. „Aber auch die M1Ds finde ich bei bestimmten Anwendungen immer noch super. Sie eignen sich gut für natürlich klingende Stimmen, und dank ihrer Kompaktheit kann ich mehr Lautsprecher einsetzen, wenn ich nicht viel Platz fürs Array habe.“

Einsatz von Point-Source: Meyer Sound ULTRA-X40

Billy Crystal in Mr. Saturday Night Foto: © Matthew Murphy

Immer wenn Point-Source-Lösungen gefragt sind, ist die ULTRA-X40 Haradas Favorit. „Dieser Lautsprecher ist sowohl für die Gesangs- als auch für die Orchesterbeschallung hervorragend geeignet“, sagt er. „Ein Grund dafür ist die Linearität – man braucht weniger EQ als zum Beispiel bei der UPA. Außerdem ist das drehbare Horn am Broadway besonders nützlich, da ich oft wegen der Sichtlinien oder aus ästhetischen Gründen horizontal oder vertikal hängen muss. Ich werde nie wieder eine Show ohne die ULTRA-X40 machen.“

Für Mr. Saturday Night werden acht ULTRA-X40 als Downfill und Balkonbeschallung eingesetzt. Weiterhin wurden 14 M1D als Mezzanine Arrays sowie vier UPQ-1P fürs Parkett installiert. 14 UPM-1P dienen als Boxfill und Foldback, acht UPJunior als Parkett-Delay und 13 MM-4 als Frontfill und Foldback. Die tiefen Töne werden von vier 500-HP und zwei 600-HP Subwoofern wiedergegeben. Alle Audiosysteme für Mr. Saturday Night wurden von Masque Sound geliefert.

Harada arbeitet seit über 20 Jahren mit Systemdesigns, und dies überwiegend mit Meyer Sound Lautsprechern. Er war unter anderem Assistent/Associate Designer für die Broadway-Legende Tony Meola. Er findet es toll, dass New Yorker Rental-Firmen ein breites Portfolio an neueren und älteren Produkten haben und somit eine vielfältige Produktpalette an self-powered Lautsprechern anbieten können.

„Ich mag es sehr, dass ich genau das auswählen kann, was ich für die jeweilige Anwendung brauche“, sagt er. „Ich bevorzuge zum Beispiel LEOPARDs und UPQs für die Wiedergabe von Orchestern, während ich M1Ds und LINAs eher für Gesang verwende.“

Unabhängig von der spezifischen Anwendung bevorzugt Harada für seine Main- und Foldback-Systeme immer self-powered Lautsprecher. „Viele Broadway-Theater haben nur wenig Platz für Verstärker-Racks“, sagt er. „Und bei der Fehlerbehebung zwischen FOH und den Lautsprechern können mehr Dinge schiefgehen, wenn man Verstärker-Racks dazwischen hat. Außerdem ist es so einfach, Änderungen und Ergänzungen vorzunehmen, vor allem bei Fill-Systemen oder Stage Foldback. Wenn ich eine Stelle finde, an der die Coverage schlechter ist als erwartet, schließe ich einfach einen weiteren Lautsprecher an und los geht’s. Auch wenn andere Firmen auf den self-powered Zug aufspringen, bieten sie nicht die Gesamtqualität und den Support, den ich von Meyer Sound erhalte.“

Die Crew und der Tony Award

v. links n. rechts: Brian Gonzales, Mylinda Hull, Billy Crystal und Jordan Gelber in
Mr. Saturday Night. Foto: © Matthew Murphy

Harada dankt der gesamten Audio-Crew der Show für die erfolgreiche Arbeit, einschließlich der Associate Sound Designer Maggie Burke und Bella Curry, Mixer John Kauble, Production Sound Engineer Mike Wojchik, Backstage Tech Lukas Guilbeau sowie dem Team von Masque Sound.

Kai Harada erhielt 2018 den Tony Award in der Kategorie „Best Sound Design in a Musical“ für The Band’s Visit. Zu seinen weiteren Broadway-Produktionen zählen Head Over Heels, Amélie, Sunday in the Park with George, Allegiance, Gigi, Fun Home, On the Town, First Date und Follies. Er war auch als Sounddesigner für zahlreiche Theaterstücke und Musicals für Off-Broadway-, Tournee- und regionale Theaterproduktionen tätig.

Das Buch zu Mr. Saturday Night wurde von Billy Crystal, Lowell Ganz und Babaloo Mandel geschrieben, die Musik stammt von Jason Robert Brown und die Texte von Amanda Green. Die Broadway-Produktion unter der Regie von John Rando feierte am 27. April Premiere. Mr. Saturday Night ist dieses Jahr für fünf Tony Awards nominiert, darunter in der Kategorie „Best New Musical“.

www.meyersound.de