Seit Oktober 2019 verwendet das Hessische Staatstheater Wiesbaden Sennheiser Digital 6000 Systeme.
Angeschafft wurden 27 EM 6000 Doppelempfänger, 54 SK 6212 Taschensender sowie zehn SKM 6000 Handsender mit MD 9235 Mikrofonköpfen. Zur Ausstattung gehören weiterhin modular aufgebaute Sennheiser L 6000 Ladestationen, in deren 19“-Rahmen sich Einsätze für die Akkutypen BA 60 (Handsender) und BA 62 (Taschensender) befinden.
In Wiesbaden sind dem Großen Haus (Oper) ebenso wie dem Kleinen Haus (Schauspiel) jeweils 20 Sendestrecken fest zugeordnet. Hinzu kommen zehn mobil einsetzbare Drahtlosstrecken, welche in einem 19“-Rack untergebracht sind und je nach Bedarf frei in den zum Staatstheater gehörenden Spielstätten eingesetzt werden können. Die vier verbleibenden Strecken sind der Studiobühne zugewiesen. Die digital arbeitenden Sennheiser Drahtlossysteme werden im Frequenzbereich A1-A4 (470 bis 558 MHz) betrieben.
100 Kilowatt Handlungsbedarf
„Konkreter Anlass für den Austausch unserer bestehenden Drahtlossysteme waren Störungen, welche durch Umstellungsmaßnahmen bei der Ausstrahlung von DVB-T2 HD in Hessen hervorgerufen wurden“, berichtet Walter Giebel, der im Staatstheater seit mehr als 30 Jahren Mitarbeiter der tontechnischen Abteilung ist. „In etwa acht Kilometer Entfernung steht auf dem Wiesbadener Hausberg „Hohe Wurzel“ ein Fernmeldeturm, der mit einer gigantischen Sendeleistung von 100 kW arbeitet. Es war absehbar, dass durch das erweiterte digitale Antennenfernsehen Handlungsbedarf für uns entstehen würde. Mit analoger Drahtlostechnik war es nicht möglich, in den noch verbliebenen störungsfreien Bereichen ausreichend viele Sendestrecken unterzubringen – der Umstieg auf zeitgemäße Digitalsysteme, welche den Betrieb von deutlich mehr Strecken pro Frequenzfenster erlauben, war somit unumgänglich!“
Expressaustausch über Nacht
Produkte von Sennheiser werden im Hessischen Staatstheater Wiesbaden seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt, so dass es nahe lag, die bewährte Partnerschaft beim Umstieg auf zukunftssichere digitale Drahtlosstrecken fortzuführen – Sennheiser Digital 6000 Systeme waren in Wiesbaden die Problemlöser der Wahl. Die Entscheidung für Sennheiser wurde jenseits der vorhandenen Vertrauensbasis durch den Umstand beflügelt, dass ein Austausch unter immensem Zeitdruck inmitten der laufenden Spielzeit vonnöten war und man nicht zuletzt deshalb weiterhin auf bereits vorhandene Infrastruktur von der Antennentechnik (A 2003-UHF) über die Audioverkabelung bis zu den Mikrofonen (vorwiegend Sennheiser MKE 2 und HSP 2-3 Nackenbügelmikrofone) zurückgreifen wollte.
Der Austausch der bestehenden Drahtlostechnik wurde von Walter Giebel akribisch vorbereitet: Nicht weniger als drei Europaletten mit in Kartons verpacktem Sennheiser Equipment waren vor dem Einbau vollständig zu konfigurieren. „Man darf nicht vergessen, dass wir in nur einer Nacht 54 Drahtlosstrecken einbauen und in Betrieb nehmen wollten“, betont Walter Giebel. „Die gute Vorbereitung hat sich ausgezahlt: Nach Einbau und Verkabelung haben wir die Geräte angeschaltet, und alles hat auf Anhieb wie geplant funktioniert!“
Volle Kontrolle mit der Sennheiser WSM-Software
Alle relevanten Parameter der neu angeschafften Sennheiser Komponenten wurden von Walter Giebel detailliert in einer Liste erfasst, was die regelmäßig anberaumten Prüfungen durch die Bundesnetzagentur vereinfacht. Die praktische Handhabung im laufenden Betrieb wird für die in der Tonabteilung tätigen Mitarbeiter durch eine sukzessive Nummerierung der Strecken erleichtert.
Jedes mit einer Netzwerkwerkschnittstelle ausgestattete Sennheiser Gerät ist mit einer eigenen IP-Adresse versehen, so dass Steuerung und Überwachung mithilfe der Sennheiser WSM-Software möglich sind. Der Wireless System Manager soll auch genutzt werden, um die Sennheiser L 6000 Ladestationen zu überwachen, sobald Letztere an ihrem endgültigen Standort eingebaut sind.
Intermodulationsfreiheit bei maximaler Spektraleffizienz
Normalerweise wird bei der Einrichtung vielkanaliger Wireless-Setups ein Sicherheitsabstand zwischen den beteiligten Übertragungsfrequenzen eingerichtet. Bei Sennheiser Digital 6000 Systemen ist ein derartiger Schutzabstand nicht erforderlich, so dass Frequenzen einfach in einem äquidistanten Raster (d. h. mit gleichem Abstand zueinander) angeordnet werden können. Sennheiser empfiehlt ein Spacing von 600 kHz, wobei in der Praxis auch kompaktere Blöcke mit 400 kHz funktionieren. Die Frequenzverteilung ist laut Hersteller nicht nur besonders einfach zu bewerkstelligen, sondern es lassen sich im Vergleich zu den Verfahren anderer Marktteilnehmer auch mehr Übertragungsstrecken in einem definierten Frequenzfenster unterbringen – maximale Spektraleffizienz bei überragender Signalstabilität ist in Zeiten zunehmender Frequenzknappheit ein großer Vorteil.
„Die Störungen, welche im Staatstheater durch Einstreuungen hervorgerufen wurden, sind bei den neuen Digital 6000 Systemen nicht mehr vorhanden!“, stellt Walter Giebel zufrieden fest. „Vor dem Austausch hatten wir massive Probleme, welche sich zunehmend über immer mehr Kanäle verbreiteten – oft war das zu übertragende Audiosignal von Störgeräuschen überlagert, die mich persönlich meist an eine Art statisches Knistern erinnert haben. Diese Artefakte sind heute zum Glück komplett verschwunden. Auf unseren Drahtlosstrecken herrscht jenseits des Nutzsignals absolute Stille, wovon alle Tonkollegen im Haus begeistert sind!“
Praktische und umweltschonende Energieversorgung
Die kompakten und lediglich 112 Gramm schwere Sennheiser SK 6212 Taschensender werden mit BA 62 Akkus betrieben, was im Hessischen Staatstheater Wiesbaden insofern ein Novum ist, als für die Versorgung von Sendern vormals konventionelle Batterien verwendet wurden.
Über die ausgeklügelte Sennheiser Ladetechnik ist Walter Giebel voll des Lobes: „Die BA 62 Akkus sind hervorragend! Mitunter verwenden wir sie mit nur einer Ladung über zwei Tage hinweg, denn frische Akkus halten bei uns bis zu 15 Stunden. Auf die Restlaufzeitanzeige der Sennheiser Digital 6000 Systeme kann man sich bedenkenlos verlassen. Früher war es so, dass wir für die Gesamtheit aller Spielstätten inklusive der Proben pro Monat Batterien im Wert von rund 1.000 Euro verbraucht haben. Die BA 62 Akkus sind nicht nur ebenso leistungsstark und zuverlässig wie handelsübliche Batterien, sondern sie sind über die Lebenszeit gerechnet auch eine deutlich günstigere Alternative und schonen nebenbei die Umwelt.“
Die neu zum Einsatz kommenden Sennheiser Taschensender hat Walter Giebel durchgehend nummeriert und gut lesbar gekennzeichnet, so dass im hektischen Theaterbetrieb stets eine exakte Zuordnung möglich ist. Gelagert werden die Sennheiser SK 6212 in robusten Flightcase-Aktenkoffern, welche mit passgenauen Schaumstoffeinsätzen ausgestattet sind. Bis zu 20 Transmitter lassen sich platzsparend in jedem Transportkoffer unterbringen.
1.000 Vorstellungen in zehn Monaten
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ist ein Mehrspartenhaus mit rund 600 Beschäftigten. In jeder Spielzeit sorgen mehr als 20 Neuinszenierungen sowie ein bewährtes Repertoireprogramm für ein breit gefächertes Kulturangebot. Die drei Bühnen des Theaters können parallel bespielt werden, so dass an manchen Tagen bis zu vier Vorstellungen stattfinden.
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden sorgt in jeder Spielzeit mit mehr als 20 Neuinszenierungen sowie einem bewährten Repertoireprogramm für ein breit gefächertes Kulturangebot
Das Große Haus bietet 1.041 Plätze, das Kleine Haus hält 328 Plätze bereit, und im Studio können bis zu 89 Gäste begrüßt werden. Hinzu kommen eine Außenbühne („Wartburg“) sowie diverse nur gelegentlich genutzte Spielorte, darunter das neobarocke Foyer des Großen Hauses. Jährlich werden in zehn Betriebsmonaten bis zu 1.000 Vorstellungen absolviert, was dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden einen festen Platz in den Top Ten der deutschen Theater sichert.
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