ProxiCube: Aerosol-Meßgerät in Zauberwürfelgröße

Händeringend suchen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft nach Möglichkeiten, trotz der noch akuten Risiken durch das Corona-Virus wieder in einen möglichst normalen Alltag zurückzukehren. Dazu werden diverse Modellversuche in unterschiedlichen Umgebungen angestoßen. Zum Einsatz kommen hierbei unter anderem neu entwickelte Aerosolmesser des Mannheimer Technologie-Startups Nevoox Europe GmbH.

Aerosole aus der Atemluft gelten als größter Risikofaktor für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV2. Im Fokus steht dabei oft die Frage: Ab wann wird die Aerosolkonzentration kritisch? Wie verbreiten sich Aerosole in verschiedenen Umgebungen? Wie setzen sich die Aerosole zusammen?

Vor dem Sensor sind alle Partikel gleich

Die Hochschule Mannheim hat eine Hightech-Lösung für dieses Problem entwickelt. Dr. Thomas Schäfer vom CeMOS (Center for Mass Spectrometry and Optical Spectroscopy) erklärt, warum der sogenannte „ProxiCube“ mit seinen kleinen Abmessungen so viele verschiedene Werte aus der Luft messen kann: „Der optische Sensor macht keinen Unterschied zwischen Staubpartikeln und winzigen Flüssigkeitstropfen. Er zählt jedes Teilchen zwischen 300 Nanometern und 10 Mikrometern Größe, das die Lichtschranke in seinem Inneren passiert.“

Für den Aerosol-Detektor verwenden Schäfer und sein Team also die gleiche Sensorik wie für die Feinstaubmessung, allerdings im Doppelpack: Ein Sensor misst einfach nur die eingesaugte Raumluft, der zweite heizt die eingesaugte Luft so weit auf, dass Flüssigkeiten verdunsten. Aus der Differenz beider Messungen errechnet das Gerät dann die Menge an wässrigen Tröpfchen, die sich in der Luft befinden – so kann es zuverlässig zwischen Feststoffen und Flüssigpartikeln unterscheiden.

Die Messdaten werden zum Beispiel als Graphiken ausgegeben, so dass man die Aerosolkonzentration über längere Zeiträume hinweg beobachten und dokumentieren kann.

Die technologische Innovation ist nun zu einem Produkt geworden, welches das Startup Nevoox Europe GmbH zur Marktreife gebracht und eingeführt hat. Die ersten ProxiCubes wurden im April fertiggestellt und werden nun in immer größerer Stückzahl produziert.

Testmessung: Aerosolbelastung im Feuerwehrauto

Zu Beginn des Jahres wurde der ProxiCube bereits in einer Studie von Mannheimer Wissenschaftlern eingesetzt, um zu ermitteln, wie sich die Aerosolbelastung in Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr verbreitet. Die sogenannte COFIRE Studie ist jetzt im „International Journal of Environmental Research and Public Health“ im Peer-Review Verfahren. Dazu waren zwei ProxiCubes in Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr Ilvesheim installiert.

„Bis dato gab es zur Messung der Luftbelastung durch Aerosole nur sehr aufwändige und teure Systeme, die aus verschiedenen Komponenten bestehen. Der ProxiCube geht einen komplett anderen Weg. Wir packen hier modernste Mess- und Analysetechnik in einen Würfel, der kaum größer ist als der bekannte Zauberwürfel“, sagt Thomas Walch, Geschäftsführer der Nevoox Europe GmbH. „Wir haben bereits jetzt schon Anfragen aus vielen anderen deutschen Städten und Einrichtungen, die ProxiCubes nutzen wollen, um bei Modellversuchen zu verstehen, wie sich Aerosole verbreiten und wie man diese bestmöglich kontrollieren kann.“

Über die Nevoox Europe GmbH

Das im Juli 2020 gegründete Startup mit Sitz in Mannheim vertreibt und produziert hochwertige und innovative Produkte und Lösungen zur Desinfektion im medizinischen, öffentlichen sowie privaten und gewerblichen Bereich sowie zur Messung der Raumluftqualität. Neben der standardisierten Sterilisation/Desinfektion in Krankenhäusern und ähnlichen Umgebungen hat die Flächendesinfektion – nicht zuletzt bedingt durch die aktuelle COVID-19 Situation in allen Bereichen des täglichen Lebens hohe Wichtigkeit erlangt.

Nevoox bietet Hygienelösung und Desinfektionskonzepte für unterschiedliche Szenarien: von Büroräumen über Kosmetikstudios, Sporteinrichtungen, Kindertagesstätten bis hin zu Ladengeschäften. Nevoox Europe arbeitet mit namhaften Herstellern wie Planlicht und DellaSolare sowie Einrichtungen aus der öffentlichen Hand und Krankenhausverbänden zusammen und ebenso mit einem starken Netzwerk in der Bürowelt und der Consumer Elektronik. Nevoox Europe verfügt zudem über ein eigenes Research- und Sourcing-Büro in Asien. Darüber hinaus betreibt Nevoox eine eigene Maskenproduktion in der Metropolregion Manila, die nach deutschen Standards und mit europäischem Management vor Ort produziert. Der Produktionsstandort und die Produkte erfüllen die Qualitätskriterien des TÜV Rheinland.

Seit 2021 hat das Unternehmen mit dem ProxiCube zusätzlich eine innovative Lösung zur Messung der Raumluftqualität im Portfolio, die zusammen mit der Hochschule Mannheim entwickelt wurde.

Das junge Unternehmen ist bereits in über zehn Ländern mit angeschlossenen Partnerunternehmen vertreten. Mit Unterstützung eines weltweiten Kooperationsnetzwerks beliefert die Nevoox Europe mittlerweile Kunden in den verschiedensten Branchen.

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