Edelweiß-Society und BR erfassen Nachhaltigkeit

Der Bayerische Rundfunk (BR) erfasst dieses Jahr in Zusammenarbeit mit Studierenden der Hochschule Bochum erstmalig bei zwei Großveranstaltungen qualitative und quantitative Nachhaltigkeitsaspekte.

Das an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfindende Großkonzert mit Konzerten von Malik Harris, Laurel, Wincent Weiss, Billy Ocean, Spider Murphy Gang, Tears for Fears und anderen) ist ausgelegt für jeweils etwa 20.000 Besuchende.

In Kooperation mit der Nachhaltigkeitsagentur „Edelweiss-Society“ wurde im Vorfeld zwei Bewertungstools entwickelt, welche die Bewertung der Nachhaltigkeit der Veranstaltungen ermöglichen soll.

Folgende Handlungsfelder sollen untersucht werden:

  • Mobilität
  • Catering
  • Unterbringung
  • Abfallmanagement
  • Sponsoren/Partner
  • Gemeinwohl
  • VA Technik
  • Energie&Klima
  • Eventdienstleistungen
  • Wasser
  • Digital&Print-Evaluierung

Im Vorfeld hat der BR durch Anwendung von nachhaltigem Prozessmangagement Stakeholder analysiert und durch Wesentlichkeitsanalysen in allen Handlungsfeldern relevante Punkte festgelegt. Darüber hinaus wurden gemeinsam mit den
Studierenden der Hochschule Bochum „Muss und Soll“-Kriterien sowie Scopetiefen zu den einzelnen Punkten
erörtert.

Nutzerfreundlicher als Excel-Tabellen

„Die nun eingesetzten Tools sind konform zu der bestehenden DIN ISO Norm 20121 (nachhaltiges Veranstaltungsmanagement) – diese Norm wird sich meines Erachtens zukünftig als Standardkriterium in der Veranstaltungswirtschaft etablieren – und ermöglichen eine nutzerfreundlichere Umsetzung des darin definierten Prozessmanagements als die bislang bestehenden „Excel-Tabellen-Varianten“, so Jörg Müller (Ingenieur, Nachhaltigkeitsmanager und Mitbegründer der „Edelweiss-Society“, siehe dazu auch das Interview auf mothergrid).

„Die beiden Veranstaltungen von Bayern 1 und Bayern 3 – mit gleichen örtlichen und technischen Vorraussetzungen – sind eine ideale Möglichkeit, um Erfahrungen mit diesen neuen Erfassungtools zu sammeln und Indikatoren messbar und tatsächlich auch „sichtbar“ zu machen“, so Jörg Müller weiter.

Über den Öffentlichen-Rechtlichen Rundfunk werden darüber hinaus in der Vorkommunikation sämtliche Mitwirkende bis hin zum Publikum über die Nachhaltigkeitsbestrebungen informiert.

„Die aus dieser Erfassung resultierenden Ergebnisse geben uns und der Veranstaltungswirtschaft die Möglichkeit zur Bewertung und Ableitung von Handlungsempfehlungen und Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern, um Veranstaltungen nachhaltiger zu gestalten“, so Reinhold Fest von Bayern 1 und Leiter des Kernkompetenzteams „Nachhaltiges Eventmanagement“.

„Durch die zwei Veranstaltungen mit jeweils über 20.000 Besuchenden und gleichen Voraussetzungen, ist es uns ebenfalls erstmalig möglich, eine Art „Benchmark“ zu setzen, welche uns zukünftig als Nachhaltigkeits-Effizienz-Ampel bzw. ausgehendem „Nenner“ für kommende Veranstaltungen und ebenfalls in unserer Nachhaltigkeitskommunikation dienen wird.

Eine Veröffentlichung im Anschluss der Auswertung ist für den Herbst/Winter 22 angedacht.