Christie besteht 15-stündige Inszenierung der Niederländischen Nationaloper

Im Rahmen eines 15-stündigen Bühnen-Marathons verteilt auf drei Tage, führte die Niederländische Nationaloper wesentliche Teile des Zyklus „aus LICHT“ von Karlheinz Stockhausen auf. Für die AV-Verteilung, -Verarbeitung und -Verwaltung entschied sich das Opernhaus für eine Kombination aus Christie Pandoras Box und Christie Terra.

Die Zuschauer im Amsterdamer Gashouder, einer ehemaligen Industriehalle, die jetzt als Event-Location dient, konnten bei den drei Aufführungen mit einer Gesamtdauer von rund 15 Stunden einige der Höhepunkte aus den sieben nach Wochentagen benannten Opern des Künstlers erleben.

Noch nie zuvor in der Geschichte wurden derart umfangreiche Teile von „aus LICHT“ aufgeführt, was dem in Kooperation mit dem Holland Festival, dem Königlichen Konservatorium in Den Haag und der Stockhausen-Stiftung produzierten Projekt weltweite Beachtung schenkte.

1. Akt: Installation

Zwei Pandoras Box Manager und zwei Pandoras Box Quad Server lieferten die Quellsignale zu den Christie Terra Transmittern, die gemeinsam mit den weiteren Terra AV Systemen über den niederländischen Christie Partner Rolight bezogen wurden. Vier Terra Receiver wurden jeweils für die vier LED-Wände, vier weitere für die Preview der AV-Signale und die Broadcast-Feeds verwendet. Das über ein 10G Ethernet Switch und einem Terra Controller betriebene System wurde zur Konfiguration und Signalsteuerung eingesetzt.

Stockhausens „aus LICHT“ im Gashouder Amsterdam, Tag 2: Kinderfänger und Entführung. © Ruth Martin

Aufgezeichnet wurde die Großproduktion, die sich zum Ziel gesetzt hatte, das gesamte Klanguniversum von Stockhausens „aus LICHT“ wiederzugeben, mit drei Wireless-Kameras in der Halle, sechs Remote-Kameras, zwei Wireless-Kameras außen und vier Kameras in vier Helikoptern. Alle Einspielungen gingen direkt an die Pandoras Box Server und einen Bildmischer, mit dem man über die Server die Möglichkeit hatte, einige Szenen direkt umzuschalten.

Im Rahmen der Aufführungen wurden auf den vier Videowänden sowohl vorproduziertes Videomaterial auch Live-Feeds mit vielen verschiedenen Effekten, darunter ein von Michael Hantelmann (Hantmade) konzipierter LUT Shader für das Color-Grading gezeigt. Jede Videowand verfügte über eine native Auflösung von 1280 x 768, wobei der Content sowie alle Live-Einspieler im Format 1080p/50 produziert wurden.

Auftritt: Christie Terra und Pandoras Box

Das Christie Terra-System basiert auf SDVoE-Technologie und wurde so gestaltet, dass es die Verteilung, Verarbeitung und Verwaltung von AV-Signalen über 10-Gigabit-Ethernet-Komponenten nicht nur vereinfachen, sondern erweiterte und optimierte Möglichkeiten bei der Gestaltung von AV-Workflows schaffen soll. Pieter Huijgen, Leiter Licht, Video und Bühnentechnik an der Niederländischen Nationaloper erläutert: „Wir waren begeistert von der Flexibilität des Systems, die Möglichkeit der Backup-Quellen Programmierung und Möglichkeiten und den Multiview-Fähigkeiten.“

Stockhausens „aus LICHT“ im Gashouder Amsterdam, Tag 3: Orchesterfinalisten © Ruth Martin

Im Zusammenspiel mit Christie Pandoras Box wurden die Terra Stärken voll ausgespielt und sorgten durchgehend für qualitativ einwandfreie Inhalte ohne Pixelverluste. „Die Möglichkeit, während der Probe zu programmieren, ohne in der Sequenz springen zu müssen, oder in einem zweiten System „blind“ programmieren zu müssen, hat die Arbeit erheblich erleichtert“, so Huijgen. Zudem war es enorm hilfreich eigene Interfaces im Widget Designer kreieren zu können, um die im Gashouder verteilten SDI-Signale über den 40×40 SDI Router zu den 8 3G-SDI Inputs auf den Pandoras Box Servern routen zu können. Widget Designer in Kombination mit speziellen I/O Boxen lieferten Tally-Signale an jede Kamera, ganz gleich ob sie aktuell über den Bildmischer geschaltet oder über die Pandoras Box Sequenz programmiert waren.

Schlussakkord – Christie Terra als AV-Netzwerk

Das dreitägige Bühnenprogramm konnte nicht nur Kritiker und Fans überzeugen, auch das Equipment stellte sich als die richtige Wahl heraus: Huijgen: „Pandoras Box und Christie Terra waren einfach eine sehr gute Kombination.“

Nach dem Projekt wurde das Equipment im Opernhaus installiert und das Terra System kommt als Standard-Lösung für die AV-Distribution zum Einsatz. Dabei übernimmt es die Signalübertragung für AV Inhalte an verschiedenen Foyer-Standorten.

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