„Thikra: Night of Remembering“ mit CHAUVET Professional

Zeynep Kepekli gestaltet stimmungsvolles Lichtdesign für „Thikra: Night of Remembering“ mit CHAUVET Professional.

In der Weite der Wüste verlieren Begriffe wie Minuten, Stunden oder Tage an Bedeutung. Vergangenes und Gegenwärtiges vermischen sich in der kühlen Nachtluft. Es ist ein Ort, an dem Geschichten Raum finden – so auch bei Thikra: Night of Remembering, einer Produktion, die Lichtdesignerin Zeynep Kepekli maßgeblich mitgestaltet hat.

Kepekli ließ sich bei der Entwicklung ihres Lichtkonzepts von ihren Aufenthalten in der saudischen Wüste inspirieren. Die Produktion entstand in Zusammenarbeit mit dem vielfach ausgezeichneten Choreografen Akram Khan, der Initiative Wadi AlFann, der Künstlerin Manal AlDowayan sowie dem Komponisten Aditya Prakash, der die Originalmusik beisteuerte.

Entwicklung in der Wüste

„Das Stück wurde ursprünglich in der Wüste entwickelt“, erklärt Kepekli. Die Uraufführung fand unter freiem Himmel in Wadi AlFann in Saudi-Arabien statt – vor der beeindruckenden Kulisse einer Felsenschlucht.

„Während unserer ersten Recherche reisten wir frühmorgens nach AlUla. Wir waren gegen 4 Uhr in der Wüste und blieben dort bis zum Sonnenaufgang“, erinnert sie sich. „Wir wollten die Dunkelheit und das sich verändernde Licht beobachten. Wir saßen beisammen und hörten bewegende Geschichten arabischer Frauen – von Schwestern, Töchtern, Müttern und Göttinnen. Es war ein intensiver Moment, der mir viel mitgegeben hat.“

Um ihr Konzept weiterzuentwickeln, reiste Kepekli mehrfach nach Saudi-Arabien. Dabei half ihr insbesondere ihre fotografische Praxis: „Das Licht, die Dünen, die Felsen – und wie sich alles ständig verändert – das war sehr eindrücklich. Ich wusste dadurch recht früh, in welche Richtung ich das Design sowohl für die Outdoor- als auch die Indoor-Version entwickeln möchte.“

Indoor-Version

Bei der Europa-Tour der Indoor-Version von Thikra: Night of Remembering nutzt Kepekli 32 Scheinwerfer von CHAUVET Professional – gleichmäßig verteilt auf Maverick Storm 2 Profile und Rogue R3 Washes –, um die Themen Zeit, Erinnerung und Identität atmosphärisch zu untermalen.

Thirka
„Vierzehn Tänzerinnen aus verschiedenen Teilen der Welt stehen im Zentrum…“

„Das Stück erzählt eine Geschichte, und mein Licht folgt dieser Erzählung“, so Kepekli. „Vierzehn Tänzerinnen aus verschiedenen Teilen der Welt stehen im Zentrum – es geht um Gemeinschaft, Tradition und Aufbruch. Für mich war früh klar, dass das Stück mit dem Bild eines Berges beginnt und auch damit endet. Dazwischen entwickelt sich die Geschichte, und das Licht begleitet diesen Verlauf.“

Dunkelheit spielt dabei eine zentrale Rolle. „Für mich beginnt alles mit Dunkelheit. Ich arbeite gerne nach dem Prinzip ‚weniger ist mehr‘, besonders bei diesem Stück. Ich wollte die Silhouetten der Frauen zeigen, aber keine Details – so, dass man beim Hinsehen nicht sofort erkennt, was man sieht. Dafür braucht es viel Dunkelheit.“

Einen großen Teil der Probenzeit verbrachte Kepekli mit Skizzen und Entwürfen, um sicherzustellen, dass Licht und Bewegung miteinander harmonieren. Ihre Lichtführung wirkt fast wie ein Bestandteil der Choreografie und unterstreicht die vielfältigen Ausdrucksformen – zwischen Hoffnung und Schmerz, Freude und Trauer.

Symetrisches Licht

„Das Lichtsystem ist sehr symmetrisch aufgebaut. Auf dem Boden befindet sich lediglich ein 5k-Scheinwerfer im Hintergrund“, beschreibt sie. „Die Rogue R3 Washes übernehmen einen Großteil der Arbeit – sie erzeugen die Hell-Dunkel-Kontraste. Teilweise verändern sie ihre Intensität von 0 auf 3 Prozent innerhalb von 45 Sekunden – das war für mich ein wichtiger Effekt. Die Mavericks kommen gezielt zum Einsatz, wenn die Tänzerinnen hervorgehoben werden sollen. Das funktioniert sehr gut.“

Kepekli betont, dass zur Umsetzung eines wirkungsvollen Lichtdesigns auch ein eingespieltes Team gehört. Für die Indoor-Tour arbeitete sie eng mit Lichtprogrammiererin Imogen Clarke zusammen.

„Imogen versteht sehr genau, wie ich Dinge sehe. Ihre Detailarbeit ist bemerkenswert“, so Kepekli. „Ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen.“

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