Im April 2019 legte die deutsche Sängerin und Songwriterin Lena Meyer-Landrut mit „Only Love, L“ ihr fünftes, von Kritikern vielgelobtes Studio-Album vor. Im Juni ging es dann für zwölf Termine auf „Only Love“-Tournee durch kleine bis mittelgroße Hallen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Designer JoJo Tillmann entwickelte ein reduziertes Set zu einem variablen Lichtdesign für die Ein-Trailer-Produktion. Obwohl neben der Sängerin selbst vier Musiker, zwei Background-Sängerinnen und zwei Tänzerinnen auf der Bühne standen, sollte es keine „überinszenierte“ Show werden.
„Das Set habe ich sehr reduziert angelegt. Außer einer kleinen Rampe mit anschließendem Podest gab es keinerlei Setbau-Elemente auf der Bühne“, berichtet OPUS-Preisträger JoJo Tillmann. „Beim Licht war dadurch umso mehr Vielseitigkeit gefragt.“
Für sein Lichtdesign griff er vor allem auf Material von GLP zurück: impression X4 Bar, KNV Arc und Cube sowie FR1 machten den Großteil der Beleuchtung aus – und sorgten dank kreativer Anordnung der einzelnen Elemente immer wieder für Überraschungen.
Leitersprossen aus GLP X4 Bars
Die X4 Bar, eines von JoJos „Lieblingslichtwerkzeugen“, ordnete er wie die Sprossen einer Leiter übereinander an und platzierte die Konstruktion direkt hinter dem Podest. „So wirkten die einzelnen Bars wie ein großer Lichtspiegel“, erklärt er. Grundsätzlich sei die X4 Bar „der Hit und ein wirklich einzigartiges Fixture“. Kaum ein Lichtdesign kommt ohne die vielseitigen LED-Bars aus. Eingefasst wurden die Bars von zwei vertikalen Säulen aus jeweils sechs GLP KNV Arc links und rechts. „Diese Anordnung tauften wir liebevoll die ‚Palme‘“, erinnert sich der Designer.
Die beiden „Palmen“ kamen vor allem in den Disco-Parts der Show zum Einsatz und sorgten für Licht-Druck und vielseitige Effekte. „Durch die Anordnung der KNV übereinander ergab sich eine Mittellinie, was mir wiederum erlaubte, wahlweise organisch wirkende Geometrien oder lineare Geometrien zu gestalten. Egal, ob geometrisch oder organisch-figurativ – beides ist mit den KNV dadurch ganz einfach zu realisieren.“
Ganz ähnlich verfuhr JoJo mit den KNV Cube, die in Anordnungen von 4×3 in den Ecken der Bühne, als horizontale Viererreihe unter dem Podest sowie als halbhoch platzierte vertikale Viererreihe links und rechts auf der Bühne zu finden waren.
GLP KNV: Alle Möglichkeiten sind vorhanden
Die KNV-Module waren für JoJo nicht neu, hatte er sie doch bereits im letzten Jahr bei den Shows der Kölner Stunksitzung eingesetzt. Auch den neuen KNV Dot hatte er schon einen Platz in seinem Lichtdesign für Anna Loos geschenkt. Zu den Dots müsse man einfach sagen, dass „sie einen fantastischen Job machen, wenn man dezentrales Licht benötigt“.
Da die Lena-Show sehr viel Dynamik mit vielen Dunkel- und Blendphasen beinhaltete, konnte der Designer die extrem hellen KNV hin und wieder auch mal voll „ausfahren“. „Aber auch Sternchenregen-Effekte lassen sich mit den KNV ganz leicht realisieren und sehen wunderbar aus. Alles in allem handelt es sich bei den Systemen um kräftige Tools, mit denen man aber auch sanfter und feinfühliger arbeiten kann. Alle Möglichkeiten sind vorhanden, und in Kombination mit den FR1 und den X4 Bars wirkten die Systeme sehr vielseitig.“
Insgesamt 24 GLP FR1 hängte der Designer an zwei Meter aus der Achse versetzten Pipes untereinander (2×12 links/rechts) und schuf so einen portalartigen Eindruck, der das Bühnengeschehen rahmte. JoJo, der die FR1 bereits vor einiger Zeit für eine Festinstallation getestet hatte, wusste ziemlich genau, was er von den kompakten Kraftpaketen erwarten durfte. „Der FR1 ist ein kleiner, leichter Scheinwerfer, der sich hervorragend im Verbund einsetzen lässt. Es ist einfach eine tolle Lampe!“
Die Lichtcrew bestand neben JoJo Tillmann und Jens Hillenkötter aus den Technikern Gregor Jodlowski, Martin Paul und Nina Mesitz.
Fotos: Paul Gärtner
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