Desk Dough von Stops & Mops – was steckt hinter dem „weltweit ersten digitalen lighting fixture“, so die Macher? mothergrid hat sich mit zwei Menschen unterhalten, die neben einigen anderen hinter dem neuen Unternehmen stecken: Matt Finke und Bianca Mischinger von Stops & Mops.
Die beiden kennt man sonst eher von der Kreativschmiede LOOP LIGHT, doch hier beginnt etwas ganz Neues: Stops & Mops haben ein Gerät ersonnen, das anderen helfen soll, ihre Kreativität in bisher ungeahnter Weise freizusetzen.
Desk Dough: Einen Beam wie Teig formen
Dabei kann man die Leistung von Desk Dough selbst weder in Watt noch in Lumen angeben: Das kleine lüfterlose Kästchen fungiert als Mittler zwischen herkömmlichen Lichtpulten und herkömmlichen Videoprojektoren: ArtNet rein, HDMI raus – so lautet in aller Kürze der Signalweg, der doch das Zeug haben könnte, weite Teile des Umgangs und Designs mit Licht neu zu definieren.
Der Videoprojektor fungiert zum einen als Lichtquelle, die sonst im Strahlengang üblichen Masken wie Gobo oder Farbfilter werden aber komplett digitalisiert. Das hört sich zunächst nicht sonderlich bahnbrechend an, aber vor allem der Umgang mit Beams dürfte sich grundlegend verändern: Weil plötzlich Dinge möglich sind, die davor mit herkömmlichen Beam-Scheinwerfern schlichtweg nicht möglich waren.
Und trotz der Verwendung eines Videoprojektors als Lichtquelle hat das Ganze mit Video schlichtweg nichts zu tun: Beams, Beams und nochmal Beams sind das Ziel dieses Konzepts, in bisher ungeahnter Mannigfaltigkeit: Ein Beam mit harten Kanten, in dessen Inneren sich ein zweiter Beam mit weichen Kanten befindet – vor Desk Dough waren solche Dinge schlicht Zukunftsmusik.
Patchen wie gewohnt
MA Lighting war schon früh in das Projekt eingeweiht und so ist Desk Dough bereits in die Bibiliotheken von grandMA2 und grandMA3 implementiert. Im 2. Video erläutert Bianca Mischinger die Vorgehensweise bei der Verwendung von Desk Dough, wer allerdings Raketenwissenschaft erwartet, wird etwas enttäuscht sein: Desk Dough wird wie gewohnt gepacht, die Parameter kennt jeder Operator von der Arbeit mit herkömmlichen Movinglights.
Bei den Prismen allerdings wird es spannend: Es gibt keinerlei technische Limitierungen, 225-fache Prismen sind also kein Problem für Desk Dough. Bei dieser Vorstellung dürften bei einigen potentiellen Anwendern die Finger bereits zu kribbeln beginnen…
In der jetzigen Version lassen sich mit Desk Dough drei voneinander unabhängige Beams programmieren, aber auch hier ist die Grenze prinzipiell nach oben offen – eher dürfte der Anwender bei dieser Vielfalt an seine Grenzen stoßen.
Das menschliche Grundbedürfnis nach Beams
Matt Finke hat dabei keine Sorgen, dass Wirkung eines schicken Beams sich in den letzten Jahren durch ausgiebige Verwendung bei Lichtdesignern in aller Welt abgenutzt haben: Er attestiert der Menschheit so etwas wie ein natürliches Bedürfnis nach Beams, sei es bei einem atemberaubenden Sonnenuntergang hinter einem wolkendurchsetzen Himmel oder bei einem packenden Lichtdesign.
Die ersten Reaktionen bei Präsentationen waren stets dieselben, wie Finke und Mischinger berichten: Das Grundprinzip hatte jeder schnell begriffen, aber die immensen Möglichkeiten sickerten erst nach und nach in die Hirnwindungen ein – sorgten dann aber für umso größere Begeisterung.
Starker Partner: AV Stumpfl
Geschäftsführer sind neben Matt Finke die Brüder Fabian und Tobias Stumpfl von AV Stumpfl, Stops & Mops fängt also business-seitig keineswegs bei Null an, sondern kann von Anfang an auf jahrelanges Know-How des AV-Spezialisten auf Österreich aufbauen.
Man darf gespannt sein, welche Auswirkungen dieser unscheinbare kleine Kasten namens Desk Dough auf künftige Designs haben wird – langweiliger werden sie sicher nicht werden. Und auch der avisierte Preis dürfte seinen Teil dazu beitragen, dass sich die kleine Wunderkiste schnell auf dem Markt etabliert.
Den Listenpreis gibt Stops & Mops mit 2900,00 Euro zzgl. MwSt. an.
Links:
Es folgt das Video
https://www.youtube.com/watch?v=