Avolites D9 im Einsatz an der Nationaloper der Ukraine

Die Nationaloper der Ukraine, offiziell das Nationale Akademische Opern- und Balletttheater der Ukraine namens Taras Schewtschenko, hat in eine neue Lichtsteuerung investiert.

Die bisher genutzte Avolites Diamond 4 Konsole, die seit 2002 im Einsatz war, wurde durch eine moderne Avolites D9 ersetzt. Das Gebäude der Nationaloper, entworfen vom Architekten Wiktor Schröter im Stil der Neorenaissance, wurde 1901 eröffnet. Es gilt als bedeutendes kulturelles Wahrzeichen der Ukraine und als wichtiger Bestandteil des nationalen Kunstlebens.

Die neue D9-Konsole wurde vom Avolites-Vertriebspartner MegaShow geliefert, der bereits vor 23 Jahren die damalige D4 geliefert hatte. Finanziert wurde die Anschaffung durch Mittel aus Japan im Rahmen des Kusanone-Programms, das den Erhalt des kulturellen Erbes der Ukraine unterstützt.

Offizielle Übergabe durch japanischen Botschafter

Die offizielle Übergabe erfolgte durch den japanischen Botschafter in der Ukraine, Masashi Nakagome, im Beisein von Tetiana Berezhna, amtierende Kulturministerin der Ukraine, Vira Ulyanchenko, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Stiftung Big Family, sowie Petro Chupryna, General- und Künstlerischer Direktor der Nationaloper.

Trotz des anhaltenden Kriegsbetriebs führt die Nationaloper weiterhin ein volles Repertoireprogramm. Die Beleuchtungsabteilung zeigte sich erfreut über die neue Konsole. Laut Oleksandr “Sasha” Mayakushko von MegaShow, der gemeinsam mit seinem Bruder Sergii die Lieferung koordinierte, wurden rund 500 Show-Dateien aus der alten D4 auf die D9 übertragen.

Das Beleuchtungssystem der Oper umfasst derzeit 16 Robe Tarantula Moving Lights und etwa 400 konventionelle Scheinwerfer. Zusätzlich werden je nach Produktion weitere Lichtsysteme gemietet. Kürzlich wurde außerdem der Kauf von acht Robe T1 Profile bestätigt.

Neben der langjährigen positiven Erfahrung mit Avolites-Systemen spielte bei der Entscheidung auch die Kompatibilität von Licht- und Videosteuerung eine Rolle. Die D9 ermöglicht eine nahtlose Verbindung beider Komponenten – ein wichtiges Kriterium für die technische Planung der Oper.

Fünf Großbildprojektoren

Im Opernhaus sind derzeit fünf Großbildprojektoren installiert. Viele Aufführungen beinhalten Videoelemente, die über Rückprojektionsleinwände und zusätzliche Bühnenprojektionen integriert werden. Im Laufe der neuen Saison wird das System um einen Avolites Q3 Video-Server erweitert, der mit der Ai-Software arbeitet. Die Integration von Licht und Video erfolgt über die Avolites Synergy Software. Zudem ersetzt eine Avolites Quartz Konsole das bisherige ShowSafe-Backup-System.

Beleuchtungsdesigner Ihor Samarets, der seit 1986 an der Oper tätig ist, betont die Bedeutung der neuen Technik. Mit der Einführung der Avolites-Systeme sei die Arbeitsweise vollständig digitalisiert und effizienter geworden. Die Nutzung von Moving Lights eröffnete der Oper neue gestalterische Möglichkeiten.

Der Spielplan ist dicht: Pro Saison werden etwa 30 Produktionen gezeigt, alle von der Oper selbst produziert. Zusätzlich finden Tourneen im In- und Ausland statt. Nach der Schlacht um Kyjiw im Mai 2022 nahm das Opernhaus den Spielbetrieb wieder auf.

Die erste Produktion, die mit der D9 gesteuert wurde, war die Premiere des Balletts La Fille mal gardée (Das schlecht behütete Mädchen), betreut von Sasha Mayakushko, der selbst ein erfahrener Lichtdesigner ist.

Theaterbetrieb unter Kriegsbedingungen

Der laufende Spielbetrieb unter Kriegsbedingungen stellt das Team vor große Herausforderungen. Vorstellungen beginnen früher, um die abendliche Ausgangssperre einzuhalten. Karten werden nur in der Menge verkauft, die den verfügbaren Plätzen im Schutzraum entspricht. Bei Luftalarm wird die Vorstellung unterbrochen und das Publikum evakuiert.

Die Oper beschäftigt rund 800 Mitarbeitende, davon 25 festangestellte Lichttechnikerinnen und -techniker. Wie viele Kulturbetriebe in der Ukraine hat auch die Oper derzeit mit Fachkräftemangel zu kämpfen, da viele Beschäftigte zum Militärdienst eingezogen wurden. Trotz begrenzter Budgets und Personal arbeitet das Team mit großem Engagement daran, das kulturelle Leben aufrechtzuerhalten.

In dieser Zeit kommt der Kunst eine besondere Bedeutung zu: Sie stärkt die Moral, bietet Ablenkung und vermittelt Hoffnung – auch in schwierigen Zeiten.

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