L-Acoustics L2D Line Arrays im Baluarte Kongresspalast in Pamplona

Supercardioide Konfiguration des L2D ermöglicht gleichmäßige Beschallung ohne Delay-Systeme bei gleichzeitigem Erhalt der Bühnenästhetik.

Das 1.600 Sitzplätze umfassende Hauptauditorium des Teatro Baluarte stellte eine klassische akustische Herausforderung dar: eine gleichmäßige Klangabdeckung über eine Tiefe von 40 Metern ohne den Einsatz von Delay-Systemen. Gleichzeitig musste die Lösung flexibel genug sein, um ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm – von klassischen Orchestern bis hin zu modernen Rockkonzerten – zu unterstützen, ohne die Bühnenoptik zu beeinträchtigen.

Als zentrales Kultur- und Veranstaltungszentrum Navarras mit über 63.000 Quadratmetern Fläche liegt der Baluarte Kongresspalast direkt neben der Zitadelle aus dem 16. Jahrhundert. Die akustischen Eigenschaften des Auditoriums und das vielseitige Programm – von der Pop-Rock-Band Morgan bis zum Violinisten Ara Malikian – erforderten ein Audiosystem, das sowohl Sprachverständlichkeit als auch Pegelstabilität über die gesamte Tiefe des Raumes gewährleistet.

L2D-System erfüllt akustische und gestalterische Anforderungen

In Zusammenarbeit mit dem L-Acoustics Application Team entwickelte der spanische Vertriebspartner Earpro ein maßgeschneidertes Systemkonzept auf Basis der L2D Line Arrays. Die Installation wurde durch Telesonic, ein auf AV-Installationen spezialisiertes Unternehmen, umgesetzt.

Die integrierte Supercardioid-Technologie des L2D ermöglichte eine präzise Steuerung des Abstrahlverhaltens – entscheidend für die Kontrolle von Reflexionen im stark hallenden Raum. Gleichzeitig erfüllte das kompakte Design die gestalterischen Anforderungen des Hauses, insbesondere für visuell sensible Formate wie Flamenco oder klassische Konzerte.

Bereits zuvor hatte der Veranstaltungsort positive Erfahrungen mit Mietsystemen von L-Acoustics wie dem Kara II gesammelt. Die Wahl fiel nun auf das L2D, auch aufgrund seiner Effizienz im Rahmen des „Strategischen Projekts 23–30“ mit den Schwerpunkten Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

„Die Installation des L2D ist ein bedeutender Schritt im Sinne unserer Umweltstrategie“, erklärt Eduardo Nanclares, Leiter für Nachhaltigkeit und Qualität bei NICDO sowie Betriebsleiter des Baluarte. Das L2D zeichnet sich durch einen reduzierten Materialeinsatz aus: 30 % weniger Holz, 60 % weniger Stahl, 56 % weniger Lack und 25 % geringeres Gewicht im Vergleich zu vergleichbaren Systemen – ein klarer Vorteil im Hinblick auf ökologische Zielsetzungen.

Planung mit Soundvision Software

Drei zentrale Anforderungen standen im Fokus der Planung: gleichmäßiger Schalldruckpegel über 40 Meter Tiefe ohne Delay-Lautsprecher, gezielte Steuerung des Direktschalls bei gleichzeitiger Kontrolle von Raumreflexionen und Wahrung der Sichtlinien im Zuschauerraum.

Die akustische Modellierung mittels Soundvision Software erwies sich dabei als essenziell. „Ohne die präzise Vorhersageleistung von Soundvision hätten wir die Wirksamkeit dieser schlanken L2D-Konfiguration in einem Raum dieser Größe nicht überzeugend darstellen können“, betont Luc Espinach, Audio Product Specialist bei EarPro.

Systemaufbau: L2D Arrays und KS21 Subwoofer-Konfiguration

Das Hauptsystem besteht aus zwei L/R-Arrays mit jeweils einem L2D-Modul, betrieben im Supercardioid-Modus zur Minimierung von Rückkopplungen auf der Bühne. Die Panflex-Winkel sind auf 90 Grad gesetzt und nach innen ausgerichtet, um seitliche Reflexionen zu reduzieren.

Die Tieftonverstärkung erfolgt über sechs KS21-Subwoofer in zwei cardioiden 3er-Clustern, zentral geflogen. Bei Bedarf können diese als L/R-Bodeneinheiten neu konfiguriert werden.

Vier X8 dienen als Frontfills entlang der Bühnenkante, ergänzt durch vier X12 als Infill-Lautsprecher am Bühnenrand. Das komplette System arbeitet über das Milan-AVB-Protokoll, gesteuert über einen P1-Prozessor, der die Verbindung zwischen FOH-Mischpulten und den LA7.16i-Endstufen im Rackraum herstellt.

Praxistest mit der Band Morgan

Die Qualität der Installation wurde bei einem der ersten großen Events nach Inbetriebnahme – einem Konzert der Madrider Band Morgan – bestätigt.

„Die Unterstützung durch das Application Team von L-Acoustics, insbesondere von Tom Laveuf, war entscheidend für den Projekterfolg“, erklärt Espinach. Sowohl Betreiber, Techniker, Künstlerteam als auch Publikum äußerten sich positiv – insbesondere in Bezug auf Klarheit, Gleichmäßigkeit und Sprachverständlichkeit im gesamten Saal.

Darüber hinaus punktet das System auch in puncto Effizienz: Die Installationszeit des L2D betrug nur etwa 32 % der Zeit vergleichbarer Systeme – ein Plus für nachhaltige Projektumsetzungen.

Nanclares fasst zusammen: „Das System unterstützt unsere strategische Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und technologische Innovation und bietet höchste Klangqualität bei gleichzeitig reduziertem Ressourcenverbrauch.“

Espinach ergänzt: „Die Kombination aus hoher Reichweite, kompakter Bauweise und integrierter Cardioid-Technologie macht das L2D zur zukunftsfähigen Audiolösung für Veranstaltungsorte wie das Baluarte.“

Links zum Thema: