Konzertpause in der Wiener Metastadt 2025 – Veranstalter zieht sich vorerst zurück

Die beliebte Konzertreihe in der Metastadt Wien, gelegen im 22. Bezirk, wird im Sommer 2025 nicht stattfinden.

Der Veranstalter Arcadia Live kündigte eine einjährige Pause an – auch wenn die Entscheidung nicht ausschließlich durch äußere Einflüsse motiviert sei. Wie es in einer Stellungnahme gegenüber dem STANDARD heißt: „Die Durchführung ist dabei allerdings nicht an irgendwelchen Außenfaktoren gescheitert. Wir nehmen uns lediglich ein Jahr Pause, um das Projekt zu evaluieren.“

Die Metastadt im Stadtteil Stadlau wurde in den letzten Jahren zu einer wichtigen Freiluft-Location in Wien. Bis zu 8000 Besucher finden in dem ehemaligen Industrieareal Platz – eine Kapazität, die etwa jene der Arena Wien (ca. 3000 Plätze) deutlich übersteigt. Im Sommer 2024 traten dort internationale Größen wie Cypress Hill, Air, Patti Smith, Paul Kalkbrenner und Korn auf – insgesamt fanden sieben Konzertabende statt.

Streitpunkt: Lärm und Sperrstunde

Nach der letzten Konzertreihe kam es zu Lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft. Die Wiener Magistratsabteilung 36 signalisierte daraufhin, dass Konzerte künftig nicht mehr über die reguläre Sperrstunde von 22 Uhr hinaus genehmigt würden – zumindest nicht mit den bisherigen Lärmwerten. 2024 waren vereinzelt noch Ausnahmen bis 23 Uhr erlaubt.

Arcadia Live äußerte damals scharfe Kritik: Eine frühere Sperrstunde mache es „nahezu unmöglich, internationale Acts in die Metastadt zu bringen“. Der Grund: Viele Künstler benötigen Dunkelheit für visuelle Effekte und Lichtshows. Man kündigte Gespräche mit Stadt und Behörden an.

Neues Veranstaltungsgesetz zeigt Wirkung

Obwohl Arcadia Live betont, dass die Pause nicht ausschließlich an äußeren Umständen liegt, wurde das neue Wiener Veranstaltungsgesetz bei der Entscheidung mitbedacht: „Das hatte einen gewissen Einfluss auf unsere Entscheidung.“

Die jüngste Gesetzesnovelle schützt Veranstaltungsorte, die seit über 30 Jahren bestehen, stärker vor Einschränkungen durch neue Wohnbebauung. Davon profitiert insbesondere die Arena Wien im dritten Bezirk. Für diese wurde sogar eine neue, lärmschonende Meyer Sound Anlage angeschafft, mit 600.000 Euro von der Stadt Wien gefördert.

Die Metastadt hingegen fällt nicht unter diese Regelung, da hier erst seit 2019 Open-Air-Konzerte stattfinden.

Neu ist außerdem: An Wochenenden und vor Feiertagen dürfen Open-Air-Veranstaltungen länger laut spielen, sofern die Sperrstunde behördlich auf 23 Uhr verlängert wurde. Früher war ab 22 Uhr eine Reduktion der Lautstärke Pflicht.

Arena und Schönbrunn mit Veranstaltungen, Metastadt pausiert

Während die Metastadt 2025 leer bleibt, läuft der Konzertbetrieb an anderen Standorten weiter. In der Arena Wien sind für dieses Jahr rund 35 Freiluftkonzerte geplant. Auch der Ehrenhof von Schloss Schönbrunn wird wieder bespielt: Am 2. September gibt Paul Kalkbrenner dort ein Konzert – im Rahmen eines akustischen Pilotprojekts zur Schallreduktion. Das Ziel: eine langfristige Nutzung des historischen Areals trotz Auflagen. Ansonsten sagte der bisherige Veranstalter Show Factory alle für 2025 geplanten Events in Schönbrunn wegen „nicht umsetzbarer“ Lärmschutzbestimmungen ab.

Auch die Galopprennbahn Freudenau feiert ihr Comeback als Open-Air-Location: Nena und Alvaro Soler treten dort im August auf. Ein jährliches Highlight bleibt das Donauinselfest, das 2025 von 20. bis 22. Juni stattfindet.

Ausblick auf die Metastadt 2026

Trotz der Pause steht ein Abschied von der Metastadt als Veranstaltungsort nicht im Raum. Arcadia Live betont: „Die Metastadt als Location für Open-Air-Veranstaltungen besteht jedenfalls definitiv weiterhin, und wir freuen uns, demnächst mit Infos rund um unsere Konzertreihe ebendort an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Eine Rückkehr im Sommer 2026 scheint also bereits in Planung.

Quellen: APA, Der Standard (David Krutzler)

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