rrbone GmbH: Fettes Netzwerk für fette Beats

Ob Hip-Hop, Indie oder Techno: Wenn im Sommer im Westfalenpark beim „Juicy Beats“-Festival die Bässe loswummern, kommen Musikfans aller Genres auf ihre Kosten. Seit Jahren mit dabei: die Dortmunder Netzwerkprofis der rrbone GmbH.

Hinter den Kulissen wird eine hoch performante LAN- und WLAN-Infrastruktur für Veranstalter, Künstler und Sponsoren bereit gestellt, die vom ersten Beat bis zum finalen Fade-out für reibungslose Abläufe sorgen.

Seit der Premiere des Juicy Beats Festivals im Sommer 1996 – damals noch unter dem Namen Juicy Fruits – hat sich das Event längst als einer der Fixpunkte im Dortmunder Kulturkalender etabliert: Mit Top-Acts von A wie Alligatoah bis Z wie Zoot Woman lockt das zweitägige Open-Air-Festival Jahr für Jahr bis zu 50.000 begeisterte Besucher in den Westfalenpark. Damit der perfekte Start in den perfekten Sommer gelingt, bedarf es hinter den Kulissen allerdings eines robusten technischen Fundaments: Vom Handling der E-Tickets am Einlass über die Steuerung der Soundsysteme bis hin zur Bezahlabwicklung an den T-Shirt-Ständen sind Veranstalter, Künstler und Sponsoren gleichermaßen auf eine robuste LAN- und WLAN-Infrastruktur angewiesen – und das auf dem gesamten Festivalgelände, vom Aufbau bis zum Abbau.

Für die Installation, den Betrieb und die Wartung der Netzwerk-Infrastruktur zeichnen schon seit vielen Jahren die Netzwerkexperten der rrbone GmbH verantwortlich. Geschäftsführer Dominik Bay erinnert sich: „Als Dortmunder Lokalpatrioten sind wir alle mit dem Juicy Beats aufgewachsen und kennen das Event sehr gut. Als seitens der Veranstalter vor etwa acht Jahren die Anfrage kam, ob wir auf dem Gelände während der beiden Veranstaltungstage eine leistungsfähige IT-Infrastruktur aufbauen könnten, war es für uns Ehrensache, zuzusagen – auch wenn eine solche Outdoor-Installation durchaus ihre Tücken hat. Inzwischen haben wir uns mit dem Organisationsteam aber super eingespielt und freuen uns jedes Jahr auf das Projekt.“

Kraftklub
Auch Kraftklub spielten auf dem Juicy Beats… Foto: © Jeanette Freidrich

Jede Baumkrone zählt

Traditionell rücken die Netzwerkexperten bereits einige Tage vor dem Event an, während die Aufbauarbeiten noch in vollem Gange sind, um im ersten Schritt das vorhandene Glasfaser-Backbone des Westfalenparks durchzumessen. Sind die Werte in Ordnung, implementiert das Team zunächst ein performantes Switching-Backbone für das Event und testet dann die Bandbreiten und Latenzen in der LAN-Infrastruktur. Anschließend geht es zur WLAN-Installation ins Gelände: Mit der Hebebühne arbeitet sich das Team Mast um Mast und Dach um Dach voran, bis insgesamt rund 75 Access Points installiert sind und ein flächendeckendes, engmaschiges WLAN steht – und wenn man ihnen zusieht, wird schnell klar: Die kennen jeden Baum, und machen das nicht zum ersten Mal. Dominik Bay lacht: „Stimmt schon, inzwischen sind wir mit dem Gelände richtig gut vertraut. Trotzdem ist es gar nicht so leicht, jedes Jahr eine durchgängige Funk-Ausleuchtung hinzubekommen: Oft reicht ein einziger, kräftig gewachsener Baum oder ein neu aufgestellter Mast, und schon ist das Konzept vom Vorjahr überholt und muss neu geplant werden. Trotzdem ist es natürlich ein Riesenvorteil, wenn man die lokalen Gegebenheiten kennt und nicht jedes Rad neu erfinden muss.“

Switches von Juniper, APs von Ruckus sind gesetzt

Auch bei der Auswahl des eingesetzten Equipments kommt dem Team von rrbone seine langjährige Erfahrung bei der Vernetzung von Großveranstaltungen zugute: Immerhin betreuen die Dortmunder neben dem Juicy-Beats-Festival auch Dutzende weiterer Indoor- und Outdoor-Events – und haben daher auch klare Produktempfehlungen: „Bei den Switching-Backbones setzen wir schon seit einigen Jahren auf die EX-Serie von Juniper Networks, weil die sehr zuverlässig und einfach administrierbar ist“, so Dominik Bay. „Was die Outdoor-Komponenten betrifft, haben wir sehr gute Erfahrungen mit Access Points von RUCKUS gemacht. RUCKUS hat im amerikanischen Heimatmarkt als ausgemachter Stadion-Experte bereits Dutzende sehr großer und sehr anspruchsvoller Sportstätten vernetzt, und die Anforderungen in einem Stadion und auf einem Festival sind durchaus vergleichbar. Für uns gibt es also keinen besseren Partner – auch, weil wir die RUCKUS-Hardware sehr komfortabel über das Lager unseres Mönchengladbacher Distributors Westcon beziehen können. Dadurch haben wir die Gewissheit, dass wir im Notfall jederzeit sehr schnell Ersatzsysteme besorgen könnten. Im hektischen Festival-Support ist das ein enormer Pluspunkt.“

Beats
Jahr für Jahr pilgern bis zu 50.000 begeisterte Besucher in den Westfalenpark. Foto: © Janis Hinz

Beim Management der Systeme setzte rrbone auf die Software Ansible – ein beliebtes Open-Source-Tool zur Automatisierung, Orchestrierung und allgemeinen Konfiguration und Administration von Netzwerksystemen. Die Verwaltung der Systeme erfolgt dabei einfach und bequem über SSH, ohne dass zusätzliche Software erforderlich wäre – in einem großen, Ad-Hoc implementierten Campus-Netz ein wichtiger Vorteil.

Die erfolgreiche Inbetriebnahme des Netzwerks zum Festivalstart markiert für rrbone einen wichtigen Meilenstein – doch die eigentlichen Härteproben kommen in der Regel erst noch: Zum Beispiel, wenn Zehntausende von Besuchern gleichzeitig an die Eingangspforten strömen, um ihre E-Ticktes einzuscannen. Oder wenn die Aufnahmetechniker damit beginnen, die HiRes-Videostreams der Top-Acts in die Cloud hochzuladen. Und natürlich spätestens, wenn die Veranstalter an ihrem Stand am letzten Festivaltag mit dem Ticket-Vorverkauf für das Folgejahr beginnen. Erst dann zeigt sich, ob das Netzwerk wirklich allen Anforderungen gewachsen ist.

Irgendwas ist immer

Für Dominik Bay bleibt es also die ganzen zwei Tage hindurch spannend. Sein Team bleibt an beiden Veranstaltungstagen auf dem Gelände präsent und steht von morgens bis spät am Abend für den Technik-Support bereit. Und ganz egal, wie gut die Vorbereitung ist: Den einen oder anderen Notfalleinsatz gibt es jedes Jahr. „Bei der diesjährigen Veranstaltung hatten wir gleich am ersten Tag einen überlasteten Dieselgenerator, der in die Knie ging und dabei alle die angebundenen Access Points lahmlegte“, erinnert sich Dominik Bay. „Ein solcher Netzausfall ist immer erst einmal ein Schreck – war in dem Fall aber sehr schnell behoben. Und wenn man sich vor Augen führt, wie viele Systeme auf so einem Festival im Einsatz sind und wie unberechenbar eine Outdoor-Umgebung mit Tausenden von Besuchern ist, ist die Zahl der Notrufe auch sehr überschaubar.“

Nach den Beats ist vor den Beats

Wenn am zweiten Veranstaltungstag die letzten Beats verklungen und alle Zelte abgebaut sind, geht es für rrbone an den Abbau der Systeme: Access Point für Access Point und Switch für Switch wird gereinigt, in schweren Festival-Boxen verstaut und eingelagert – und dann wartet Dominik Bays Team gemeinsam mit all den anderen Juicy-Beats-Fans in Dortmund auf die nächsten Juicy Beats.

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