Fusion-Projection-Mapping von Maxin10sity für die Schlosslichtspiele Karlsruhe

Maxin10sity wurden 2015 anlässlich des 300. Jahrestags der Stadtgründung vom Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) mit den Schlosslichtspielen beauftragt und kehrten seitdem Jahr für Jahr mit neuen erfolgreichen Veranstaltungen nach Baden zurück. Die 2018er Show mit dem Titel I’MMORTAL (Unsterblich/Ich bin sterblich) legt die Messlatte noch höher und kombiniert das Projection Mapping, für das Maxin10sity bekannt ist, mit akrobatischen Vorführungen.

Maxin10sitys Mitbegründer und Creative Director András Sass leitete das Projekt und denkt an die frühe Konzeptphase zurück: „Wir haben zum vierten Mal die Karlsruher Schlosslichtspiele geplant und wollten uns selbst überbieten, indem wir eine neue kreative Disziplin mit Darstellern testeten, ohne unseren Wurzeln im Projection-Mapping untreu zu werden. Durch den erstmaligen Einsatz von Akrobaten im Zusammenhang mit einer Projection-Mapping-Produktion wollten wir ein völlig neuartiges Spektakel schaffen, in dem die Choreographie der Akrobaten und die Animation zusammen eine Geschichte erzählen.“

Nina Wlodarczyk ist beim ZKM für das Projektmanagement der Schlosslichtspiele verantwortlich und hat dabei in den letzten vier Jahren mit Maxin10sity zusammengearbeitet. „Die enge Kooperation 2015 zwischen unserem Kurator Peter Weibel und Maxin10sity hat die Kunst des Projection Mapping in neue Sphären gehoben. Sie legte den Grundstein für eine andauernde Partnerschaft, in der Maxin10sity nach und nach 2016 und 2017 die führende Rolle beim Skript und der Ausführung übernahm. Wir verfolgen ehrgeizige künstlerische und technologische Ziele: Der Content ist konzipiert, um die Form und Dreidimensionalität des Schlosses zu maximieren und eine einzigartige, nur in Karlsruhe zu sehende Erfahrung zu schaffen, während die Technik Insider ebenso wie ein breites Publikum begeistern soll.“

80 Performances vor 350.000 Zuschauern in sechs Wochen

Der diesjährige Ansatz gilt als Weltpremiere und beeindruckte die über 350.000 Besucher der 80 Performances während der sechswöchigen Dauer. Alles Begann mit einem Gespräch nach der Show 2017, als Sass die Idee vorbrachte, Akrobaten als Schauspieler in das architektonische Mapping zu integrieren. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden und Maxin10sity erhielt die schöpferische Freiheit zu ihrer Umsetzung. „Unsere bisherigen Shows in Karlsruhe (300 Fragments 2015, Legacy 2016 und Structures of Life 2017) hatten alle einen starken Bezug zur Stadt. In diesem Jahr hingegen wenden wir uns einem eher philosophischen Thema zu. Wir stellen uns die Frage, wie es ist, ewig zu leben und was nach dem Tod sein könnte. Das Thema interessiert mich sehr. Ich fand die Inspiration dazu in meiner Begeisterung für die Bücher von Anne Rice, die sich um das Thema des ewigen Lebens drehen, wie Kenner wissen werden“, erinnert Sass an die Entstehung der Geschichte von I‘MMORTAL.

Maxin10sity konzipierten die Schlosslichtspiele bereits zum vierten Mal in Folge

Die Hauptfigur der entstandenen Story ist Asheem, der nach einem tragischen Unfall und der ihm dadurch verliehenen Möglichkeit, unendliche Zeit zu genießen, nach der Bedeutung der Unsterblichkeit sucht. Auf seiner Reise, die ihn in Himmel und Hölle führt, legt er eine große Distanz in Raum und Zeit zurück. Die Show wirft beim Betrachter Fragen auf, wohin uns unser Weg führt und ob die Unsterblichkeit wirklich ein Teil von uns allen ist. Maxin10sity fand die Akrobaten in der Recirquel-Company aus dem ungarischen Budapest, die seit ihrer Gründung vor sechs Jahren auf einer Welttournee auch an den namhaftesten Veranstaltungsorten großen Erfolg und das Lob der Kritiker fand.

Neuer Fusion-Stil

Sass arbeitete am kreativen Prozess, der die Story in ein visuelles Spektakel mit akrobatischen Elementen aus dem Repertoire des modernen Zirkus und dazu komplementärem Mapping übersetzte, um ein neuartiges visuelles Genre zu schaffen: „Ich war schon immer von Akrobaten fasziniert, insbesondere seit die Disziplin vor einigen Jahren mit dem Theater zu atemberaubenden Produktionen mit noch höherem künstlerischen Wert verschmolz. Mein Ziel war die Schaffung eines neuen Fusion-Stils. Konzept und grundlegende Storyline wurden mit verschiedenen Altersgruppen und an verschiedenen Orten getestet. Danach entwarfen wir unter stetiger Einbeziehung von Akrobaten und Choreographen die Musik.“

Flaviu Ciocan und Márton Horváth, die Chefkomponisten von Big Total Audio, arbeiteten für die diesjährige Show erneut mit Maxin10sity zusammen und schufen die so wichtige Originalmusik als Untermalung der beeindruckenden visuellen Erfahrungen. Sass beschreibt das Duo wie folgt: „Wir haben im Laufe unserer langjährigen Zusammenarbeit eine gemeinsame Sprache entwickelt. Unsere Partner verstehen intrinsisch, welche Gefühle wir mit der Musik ausdrücken wollen. Freie Hand zu haben ist natürlich ein Segen aber auch eine Herausforderung für uns und unsere Komponisten, dennoch haben Flaviu und Márton immer geliefert!“

Der Content wurde von einem Christie Pandoras-Box-System ausgespielt

16 Panasonic 20K Laser-Phosphor-Projektoren und ein Pandoras-Box-System

Nach der Musik entstand auch die Choreographie, und die Akrobaten wurden zwei Tage lang in Green Box-Technologie in einem digitalen Umfeld gefilmt. Die Akrobaten trugen keine Kostüme, sondern ein Body Painting, um die Bewegungen ihrer Körper zu unterstreichen und die Story zu unterstützen. Die Aufnahmen wurden mit 3D-Animationen aus dem Maxin10sity-Studio kombiniert, um die visuellen Endeffekte zu erzielen. Die Show selbst wird über 16 Panasonic 20 K Laser-Phosphor-Projektoren und ein Pandoras Box-System gezeigt.

Aufgrund des Erfolgs und der Beliebtheit der Maxin10sity-Performances in Karlsruhe wurden 300 Fragments, Legacy und Structures of Life neben I’MMORTAL während der Ausgabe 2018 der Schlosslichtspiele nochmals gezeigt. Das Maxin10sity-Wochenende mit exklusiven Shows von Freitag bis Sonntag und einem Team, das dem Publikum Frage und Antwort stand, zog eine der höchsten Besucherzahlen der Veranstaltung an.

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Sebastian Schneider von Karlsruhe Marketing und Event (KME), verantwortlich für Infrastruktur, Verwaltung und Eventplanung rund um die Schlosslichtspiele und die Verbindung zum ZKM, denkt an ein weiteres erfolgreiches Jahr zurück: „Unsere ursprüngliche Absicht war, eine leicht zugängliche Erfahrung für Bürger und Besucher zu schaffen, stellvertretend für die Vorreiterrolle der Stadt in den Bereichen Medien, Kunst und Technologie. Das Projection Mapping spielt dabei eine zentrale Rolle, es beleuchtet nicht nur die Schlossfassade, sondern bringt Leben in Schloss und Stadt. Maxin10sity hat wieder einmal die drei Schlüsselfaktoren einer erfolgreichen Projektion zusammengeführt – immersive Storyline, Einbindung der Architektur und spektakulären Sound. Zuschauer wurden von dieser neuen Erzählart in den Bann gezogen! Wir sind schon jetzt gespannt, was uns Maxin10sity im kommenden Jahr zu bieten hat!“

Wlodarczyk vom ZKM fügt hinzu: „Maxin10sitys Shows sind ein heißbegehrter und sehnlichst erwarteter Publikumsmagnet in Karlsruhe. Als Eigentümer der Kuratierung des Events setzen wir auf Maxin10sitys Hilfe bei der Umsetzung der Show in einer postmodernen Weise, so dass für Jeden etwas dabei ist. Jahr für Jahr übertreffen sie sich, nehmen Herausforderungen an und erreichen neue Sphären im Bereich der visuellen Künste.“

Sass schließt mit den Worten: „Die jährliche Arbeit an einem Projekt wie in Karlsruhe ist der Traum eines jeden Kreativen, mit der Freiheit, Grenzen zu verschieben, mit Storytelling-Normen zu brechen und ein völlig neues Genre zu schaffen wie mit I’MMORTAL. Erstmals Akrobaten in eine Erzählung auf der Fassade eines Gebäudes einzusetzen ist ein klares Beispiel dafür, dass wir nie aufhören werden, einen wahrlich einzigartigen Content zu kreieren. Wir danken dem ZKM und KME für ihr fortgesetztes Vertrauen in uns sowie den Einwohnern von Karlsruhe und den Besuchern der Schlossfestspiele in den vergangenen vier Jahren für ihr Interesse an unseren ehrgeizigen Projekten als Teil eines Events, dass die ganze Stadt in Atem hält. Wir freuen uns bereits, im kommenden Jahr noch größer und besser zurückzukehren.“

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