Für die JIM BOB World Tour von HARDY setzt Lichtdesigner Trevor Drawdy auf eine eindrucksvolle Verbindung aus realen und virtuellen Elementen.
Die Tour startete am 12. April beim Country Thunder Festival in Arizona und endet am 24. September im Madison Square Garden in New York. Ziel war es, eine visuelle Erzählweise zu schaffen, die die musikalische Vielseitigkeit des Künstlers zwischen Country und Rock atmosphärisch unterstützt.
Zentrales gestalterisches Element sind zwölf scheinbar über der Bühne schwebende Lichtpods. Tatsächlich handelt es sich um sieben physische Pods – die übrigen fünf sind digitale Reproduktionen, eingebettet in eine großflächige Videoumgebung. Dieser Ansatz ermöglicht eine immersive Bühnenwelt, in der sich physisches und digitales Bühnenbild ergänzen.
Ein hybrides Konzept
„HARDYs Team hatte die Idee, ‚JIM BOB’s Cabin‘ auf der Bühne lebendig werden zu lassen“, erklärt Trevor Drawdy. „Aber ich wollte die Hütte nicht als statisches Bühnenelement behandeln. Stattdessen haben wir gemeinsam mit dem Kreativstudio Lüz Studio eine Umgebung entwickelt, die sich dynamisch mit der Show verändert.“
In enger Zusammenarbeit mit Bandit Lites entstand ein flexibles Lichtdesign, das insgesamt 106 motorisierte COLORado PXL Bar 16 Battens sowie 72 Color STRIKE M Strobe-Wash-Scheinwerfer von CHAUVET Professional umfasst. Besonders wichtig war dabei die Synchronisation mit dem videobasierten Bühnendesign – sowohl inhaltlich als auch visuell.
Licht- und Videoelemente im Gleichgewicht
„Die Verbindung von Licht und Video war entscheidend für das gesamte Konzept“, so Drawdy. „Wir haben reale Scheinwerfer digital nachgebildet und visuelle Inhalte genau auf Lichtwirkungen abgestimmt. In manchen Momenten beginnt die Szene nur mit Licht, dann kommt das Video schrittweise hinzu – das erzeugt gezielte Dynamik.“
Auch Nebel und Haze wurden gezielt eingesetzt, um Licht und Videoinhalte räumlich miteinander zu verbinden. Die genaue Abstimmung der Inhalte übernahm das Team von Lüz Studio in enger Absprache mit Drawdy und Tour-Video-Director Jordan Karow.
Automatisierte Pods schaffen variable Bühnenbilder
Die motorisierten Overhead-Pods – mit einem Höhenbereich von rund 8 bis 12 Metern – trugen wesentlich zur visuellen Struktur der Show bei. Sie hielten nicht nur den Großteil der Color STRIKE M Scheinwerfer, sondern dienten auch der dramaturgischen Gestaltung.
„Manche Szenen wirken besser mit tief hängenden Pods, andere entfalten ihre Wirkung bei hochgefahrenen Modulen. Die kreisförmige Anordnung von physischen und virtuellen Pods schafft nicht nur visuelle Symmetrie, sondern hilft auch dabei, Realität und Projektion zu verschmelzen“, erklärt Drawdy.
Visuelle Tiefe durch modulare Bühnenarchitektur
Ein weiteres gestalterisches Element sind durchsichtige, gestufte Podeste für die Bandmitglieder. Diese erlauben eine gestaffelte Anordnung, ohne visuelle Trennung. COLORado PXL Bar 16 Scheinwerfer unter den Stufen und entlang der Bühnenkante erzeugen zusätzliche Farbakzente und sorgen für Tiefe im Bühnenbild.
Ein Highlight für Drawdy ist die Szene zu “Six Feet Under (Caleigh’s Song)”. Hier reduziert sich das Licht auf ein einziges, leise leuchtendes Pod – bevor die gesamte Bühne in einem Lichteffekt explodiert. Auch der Einstieg in die Show, bei dem HARDY durch die LED-Wand erscheint, ist für ihn ein Schlüsselmoment: „Das ist der Moment, in dem wir das hybride Konzept vollständig sichtbar machen.“
Materialität und visuelle Erzählung
Im Zentrum der visuellen Gestaltung steht „JIM BOB’s Cabin“ – ein wiederkehrendes Symbol in der Show. „Die Hütte ist unser Einstiegspunkt in HARDYs Welt“, so Drawdy. „Wir haben bewusst mit Texturen wie Holz, Feuer, Rauch und Metall gearbeitet, um eine organische Atmosphäre zu schaffen. Diese Elemente können sich aber auflösen oder verändern, je nach Song.“
Die Inszenierung versteht sich als fortlaufende visuelle Erzählung, die sich im Laufe der Show in Kapiteln weiterentwickelt – immer orientiert am Spannungsfeld zwischen Country-Romantik und Rock-Ästhetik.