„100° Diaspora“ – Berliner Bühnen-Marathon mit ETC

Ein Performance-Festival der ganz besonderen Art: „100° Diaspora“ bot an drei Junitagen im Haus der Berliner Festspiele mit Auftritten von 45 Künstler und Künstlerinnen und Gruppen der darstellenden Künste einen Bühnenmarathon.

Für die Lichtumsetzung der „100° Diaspora“-Hauptbühne war die in Berlin lebende Lichtschaffende Mathilda Kruschel verantwortlich. Im Fokus ihres Setups: ETC Source Four LED Series 3, eine ETC Gio-Konsole und die 3D-Programmierungsumgebung Augment3d.

Geschwindigkeit war bei diesem Theater-Festival Trumpf: „Für jede Produktion standen nur zwei Stunden für Einrichtung und Proben zur Verfügung“, sagt Kruschel. Einen Teil der Einrichtung und Programmierung habe die theatererfahrene Programmiererin bereits vor dem Festival machen können, der Rest fand während des laufenden Events statt. Auch weil die Stücke der 45 Acts, wie Kruschel sagt, „sehr verschieden“ waren, verlangte „100° Diaspora“ den Lichtschaffenden einiges ab. „Jedes Stück musste während der kurzen Zeit größtenteils neu erstellt, beziehungsweise entwickelt werden.“

Da das Zeitfenster zwischen den Auftretenden nur einen Spalt weit geöffnet war, waren Umbauten nur im begrenzten Rahmen möglich. „Und Umleuchten oder gar Umhängen der Scheinwerfer war ohnehin keine Option“, sagt Kruschel, „deshalb haben wir ein Licht-Setup entwickelt, das für alle Gruppen eine gute Basis bildete.“

Gemeinsam mit den Gast-Lichtdesignern und Schauspielern und Schauspielerinnen habe Kruschel ein „angenehmes, in viele Cues gegossenes Spiellicht“ erarbeitet. Um bestmöglich auf die jeweilige Aufführung eingehen zu können, hat sich Kruschel jedes Stück erarbeitet: „Ich habe die meisten Aufführungen ja auch selbst gedrückt und es war selten jemand da, der mir ein `Go´ gab.“

Das Rigg

Vor diesem Hintergrund war Kruschel froh, dass sie sich auf ihr Lichtequipment verlassen konnte. 19x ETC Source Four LED Series 3 Profilscheinwerfer bildeten als Front- und Seitenlicht das Herzstück der Scheinwerferbestückung, bei der Steuerung vertraute sie auf eine ETC Gio. Wieder einmal, denn: „Ich liebe die Gio“, sagt sie, „sie ist für mich das ultimative Schlachtschiff.“ Wie auf Kommando zählt sie die Vorzüge der Konsole auf: Midi-Ein- und Ausgänge, zwei EtherCon-Steckplätze, zehn motorisierte Fader, acht Macro-Knöpfe, sieben USB-Steckplätze und: „Ich kann sie mühelos tragen und mit ihren zwei kompakten Monitoren passt sie selbst in kleine Stellwerke.“ Die Gio, von der es mittlerweile ein Update gibt (die Konsolen der Apex-Reihe mit kompatibler Software) ist für sie „ein Rundum-Sorglos-Paket“. Deshalb hält sie auch drei Stück davon im eigenen Mietpark bereit (Thilda – Mathilda Kruschel Veranstaltungsservice).

Augment3d

Als Glücksfall nennt sie bei der Produktion die in Eos integrierte 3D-Programmierungsumgebung Augment3d. Ein Tool, mit dem sie dreidimensional steuern und planen und somit den Eos-Workflow wesentlich effizienter gestalten kann. „Ich habe zwischendurch Bühne und Scheinwerfer in Augment3d übernommen“, verrät Kruschel, „das hat sich spätestens dann bezahlt gemacht als wir kurzzeitig einen Live-Verfolger improvisiert haben, den ich manuell über X/Y-Encoder mitgefahren habe.“

Nach zahllosen Theater- und Gastspielproduktionen hat Mathilda Kruschel auch dieses fordernde Performance-Event gemeistert. Es sei ein dreitägiger Theater-Marathon gewesen, bei dem „Schnelligkeit“, „sauberes Arbeiten“ und – da zwischendurch Dinge „drastisch geändert“ wurden – „Flexibilität“ im Höchstmaß gefordert waren. Aber: alles gut gegangen. „Kunde, Künstler und Künstlerinnen waren vollauf zufrieden. Sie haben sich alle sehr wohl gefühlt.“

Links zum Thema:

Beiträge aus der Themenwelt

weitere spannende Beiträge