Historischer Konzertsaal Nalen in Stockholm setzt auf L-Acoustics L Series

Seit fast 140 Jahren prägt der traditionsreiche Konzertsaal Nalen die schwedische Musik- und Kulturszene – von legendären Auftritten der 1950er- und 1960er-Jahre bis zu den vielfältigen Live-Events der Gegenwart.

Doch mit der historischen Architektur gingen auch akustische und technische Herausforderungen einher. Um diesen zu begegnen, wurde der Saal jetzt mit einem neuen L-Acoustics L Series Beschallungssystem ausgestattet, installiert von JLE Audio AB, einem L-Acoustics Certified Provider.

Akustische Herausforderungen eines denkmalgeschützten Gebäudes

Die baulichen Gegebenheiten des im 19. Jahrhundert errichteten Nalen stellten das Projektteam vor komplexe Aufgaben: strikte Gewichtsbeschränkungen von rund 200 Kilogramm an der Decke, eingeschränkte Sichtlinien und der Denkmalschutz, der bauliche Veränderungen weitgehend ausschließt. Zudem sorgten Reflexionen an den Seitenwänden für eine ungleichmäßige Klangverteilung.

„Wir benötigten eine Lösung, die maximale Leistung bei minimalem Platzbedarf bietet“, erklärt Johannes Jonsson, CEO und Toningenieur bei JLE Audio AB. „Das System musste nachhaltig, flexibel und für unterschiedlichste Künstleranforderungen geeignet sein.“

Planung und Auswahl

In Zusammenarbeit mit Fredrik Martinsson von Comet Audio prüfte das Nalen-Team verschiedene Systemvorschläge. Den Zuschlag erhielt JLE Audio AB aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und der überzeugenden technischen Planung. Die Entscheidung fiel auf die L-Acoustics L Series, die speziell entwickelt wurde, um unter architektonischen Einschränkungen hochwertige Klangabdeckung zu ermöglichen.

Als das Projekt ursprünglich geplant wurde, war die L Series noch nicht auf dem Markt. Nach pandemiebedingten Verzögerungen erwies sich die Markteinführung der neuen Serie als entscheidender Vorteil. „Nalen hatte von Anfang an großes Interesse an der L Series“, so Jonsson. „Die Verantwortlichen waren bestens informiert und wussten, dass diese Lösung alle Anforderungen erfüllen würde.“

Simulation mit Soundvision

Mit Hilfe der L-Acoustics-Software Soundvision wurde das Beschallungskonzept detailliert simuliert und abgestimmt. Im Januar 2025 konnte das geplante System in der Hauptkonzerthalle probeweise installiert werden – der Klangeindruck bestätigte die Entscheidung.

Die eigentliche Installation erfolgte im Sommer 2025 während der jährlichen Betriebspause. Nach dem Ausbau der alten Anlage und der Verlegung neuer Kabel wurde das neue System innerhalb von drei Tagen montiert. Die bestehende Hebe- und Aufhängungstechnik wurde dafür optimal genutzt.

Technisches Setup: L2D, KS21 und A10 Wide

Das neue Audiosystem umfasst:

  • Zwei L2D Lautsprecher (je Seite) als Hauptsystem
  • Vier KS21 Subwoofer in kardioider Anordnung
  • Zwei A10 Wide für zusätzliche Frontunterstützung

Durch die kontrollierte Abstrahlung der L2D wird der Schall gezielt auf das Publikum gelenkt, während Reflexionen an den Seitenwänden deutlich reduziert werden. Das Gesamtgewicht des Systems bleibt mit 190 Kilogramm unter der vorgegebenen Deckenlast.

Die KS21-Subwoofer liefern die Tieftonwiedergabe und minimieren niederfrequente Rückreflexionen. Je nach Veranstaltung kann die Konfiguration flexibel angepasst werden – beispielsweise für Konzerte, Konferenzen oder Dinner-Events.

Netzwerktechnik und Steuerung

Das neue Beschallungssystem ist die erste Milan-AVB-Installation im Nalen und markiert einen wichtigen Schritt in der Modernisierung der Audiotechnik. Es wird über einen P1-Prozessor und drei LA7.16i-Verstärker betrieben. Die Signalübertragung erfolgt vollständig über AVB-Protokoll via LS10-Switch, was eine zuverlässige und latenzarme digitale Audioverteilung mit Redundanz gewährleistet.

„Nalen ist unsere zweite Installation der L2-Serie nach dem Projekt in der Jönköping Concert Hall im Jahr 2024“, berichtet Jonsson. „Das Interesse an dieser Systemreihe wächst in Schweden stetig.“

Positive Resonanz nach der Premiere

Die erste Veranstaltung mit dem neuen System war das Konzert des Künstlers SYML. Das Feedback von Künstlern, Toningenieuren und Veranstaltungsteam fiel durchweg positiv aus.

„Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“
, sagt Eijerstam, technischer Leiter von Nalen. „Nach den umfangreichen Tests im Vorfeld waren wir sicher, dass das System unsere Erwartungen erfüllt – und genau das ist eingetreten.“

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